Sherlock Holmes

Originaltitel: Sherlock Holmes
DVD-Veröffentlichung: 28.05.2010


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1891 in London: Sherlock Holmes, der berühmte Detektiv, und sein treuer Gefährte Dr. Watson helfen Scotland Yard bei der Ergreifung des okkulten Ritualmörders Lord Blackwood. Kurz vor seiner Hinrichtung kündigt dieser an, dass er auch nach seinem Ableben weitere Menschen umbringen werde. Nach der Exekution am Galgen stellt Dr. Watson jedoch Blackwoods Tod fest. Derweil muss sich Sherlock Holmes mit seiner tödlichen Langeweile herumschlagen und sich mit der bevorstehenden Hochzeit und dem Auszug seines besten Freundes abfinden. Kurz darauf wird der Detektiv von Scotland Yard zu Lord Blackwoods Grab bestellt, da ein Zeuge den angeblich Toten hat weglaufen sehen. Als Holmes daraufhin den Sarg öffnen lässt, findet man dort einen anderen Leichnam vor. Die beiden Ermittler begeben sich zusammen mit Sherlocks alter Flamme, der raffinierten Diebin Irene Adler, auf Spurensuche. Haben tatsächlich übernatürliche Mächte ihre Finger im Spiel?


Der britische Regisseur Guy Ritchie brachte Arthur Conan Doyles bekannteste Figur als Actionheld auf die große Leinwand zurück, und die Umsetzung ist ihm geglückt - die Zuschauer kommen in den Genuss eines kurzweiligen und humorvollen Kumpelfilms. Die Actionszenen sind durchgehend gut gemacht und auch die Ausstattung überzeugt: London um 1900 und ihre Bewohner wirken lebendig, alles ist voller Bewegung. Die Chemie zwischen Robert Downey Jr., der Sherlock Holmes verkörpert, und Jude Law, der dem zuverlässigen Dr. Watson seine Gestalt leiht, stimmt. Sie sorgen mit ihrem Gekabbel unter besten Freunden, das manchmal an homoerotische Eifersuchtsdramen erinnert, für erfrischende Unterhaltung und viele Lacher.


Einige Hinweise für Sherlock-Holmes-Fans: Guy Ritchies Film bietet einige erfreuliche Originalzitate und Anspielungen auf die Vorlage. Positiv anzumerken ist zudem, dass Holmes' Erzfeind Professor Moriarty zwar kurze Auftritte hat, er aber größtenteils im Verborgenen seine Fäden zieht. Andererseits haben sich die Macher bei dieser Adaption große Freiheiten mit den Charakteren erlaubt. Irene Adler, die einzige Frau in Sherlock Holmes' Leben, mutiert zu einer unberechenbaren Kriminellen, damit eine feurige und turbulente Beziehung zwischen den beiden bestehen kann. Guy Ritchies Version des Watson ist sehr viel selbstgefälliger und schlagfertiger, als man es von dieser Figur aus den Romanen, Kurzgeschichten und klassischen Verfilmungen gewöhnt ist.


Und auch bei der Wesensart des Meisterdetektives sind solche Veränderungen spürbar. Robert Downey Jr. spielt gibt einen wilden, weniger manierlichen Sherlock Holmes, seine Version ist eher ein extrovertierter, skurriler Draufgänger als ein distinguierter, aber exzentrischer Gentleman. Dies kommt jedoch der Freundschaft der beiden Charaktere und dem Humor der Geschichte entgegen, da keine Distanz und Reserviertheit mehr zwischen ihnen herrschen und sie sich somit gegenseitig auf die Schippe nehmen dürfen.


von Asphodel