Lego Harry Potter: Die Jahre 1-4


Am 25. Juni 2010 erschien das Videospiel Lego Harry Potter: Die Jahre 1-4 auf PC, Playstation 3 sowie Portable, Nintendo DS, Xbox360 und Wii. Wir haben zum PC-Spiel einen ausführlichen Spielbericht mit vielen Screenshots verfasst. Dieser Bericht sollte dir weiterhelfen, wenn du dir noch unsicher bist, ob du dir das Spiel zulegen willst. :)


Wenn du das Spiel besitzt und an einer bestimmten Stelle nicht weiterkommst bzw. Hilfe brauchst oder du dich über das Spiel austauschen möchtest, bist du in unserer Community genau richtig: Zur Diskussion im Forum.



Einige Infos zum Spiel:


Publisher / Verlag: WarnerBros.
Entwickler: Traveller's Tales
Plattform: Windows XP, Vista oder 7
Webseite zum Spiel: Homepage aufrufen



Spielbericht: Harry Potter - Die Jahre 1-4 (Lego)


Die Abenteuer von Harry und seinen Freunden mit Legomännchen in einer Legowelt nachspielen? Wir sagen, ob uns das Spiel vom Entwickler "Traveller's Tales", die sich bereits mit "Lego Star Wars" und "Lego Indiana Jones" einen Namen gemacht haben, verzaubern kann.



SPIELSTART



Das Spiel beginnt mit einer Sequenz (= "Film"), in der zu sehen ist, dass Dumbledore und McGonagall im Ligusterweg warten. Hagrid kommt mit dem Motorrad und bringt Harry, sie legen ihn vor das Haus der Dursleys. Der bald 11-jährige Harry erhält Briefe der Hogwartsschule, die Dursleys flüchten mit ihm in eine Hütte auf dem See. Hagrid kommt vorbei und bringt ihn zur Winkelgasse. Diese Szenen kennen wir aus dem Buch und so startet auch das Spiel.



Im Pub "Tropfender Kessel" vor der Winkelgasse kann man als Spieler zum ersten Mal eingreifen, indem man mit einem kleinen Rätsel die Tür zur Winkelgasse öffnet, um dorthin zu gelangen. Hagrid hebt den Boden an und Harry kann nach "oben", um den Schlüssel für die Tür zu holen (mehr zur Zusammenarbeit der Charaktere folgt später):



Winkelgasse (oben) und die Zaubererbank Gringotts (unten):




Das Spiel ist so aufgebaut, dass man einzelne Abenteuer der ersten vier Jahre (der Titel verrät es bereits) von Harry, Ron und Hermine spielen kann und die Geschichte mit Sequenzen weitererzählt wird. Wer "Harry Potter" weder gelesen, noch gesehen hat, wird aber Mühe haben, der Story zu folgen - nähere Erklärungen, z. B. mit Untertiteln, gibt es nicht. Harry-Potter-Fans werden aber keine Probleme haben.



GRAFIK UND MUSIK


Der Titel lässt es schon erahnen: Die Spielgrafik ist im Lego-Design gehalten - die Klötzchenoptik ist gelungen und sieht durchaus charmant aus. Schaut euch die Bilder an. :) Im Hintergrund läuft John Williams' originale Filmmusik, was - neben den liebevoll gestalteten Kulissen - durchaus noch mehr Harry-Potter-Flair bringt.



MISSIONEN UND AUFGABEN


Wie beim Videospiel "Harry Potter und der Halbblutprinz" zeigt der Geist "Fast Kopflose Nick" den Weg zur nächsten Aufgabe. Man irrt also nicht ziellos im Schloss umher (was im Übrigen auch Spaß machen kann, dazu gleich mehr), sondern weiß immer, wie und wo es weitergeht. Neben dem angesprochenen Hogwarts-Schloss und der Winkelgasse lernt man übrigens auch das Quidditch-Feld, den "Verbotenen Wald" und den Fuchsbau der Weasleys kennen. Ehrlicherweise bin ich mit dem Spiel noch nicht durch, aber andere Seiten schreiben, dass man alleine für die Missionen insgesamt zehn bis zwölf Stunden benötigt, um sie zu bewältigen.


Bilder vom Gemeinschaftsraum (oben) und Schlafsaal der Gryffindors (Mitte), sowie die "Große Halle" (unten):





Auch wenn man gerade nicht Missionen löst, kann man sich die Zeit vertreiben: Während des Spiels sammelt man sogenannte "Studs" (= Legomünzen) ein, welche überall verteilt sind - manche liegen einfach so auf dem Boden, andere sind schwerer zu erlangen. Wenn man z. B. herumliegende Bücher wieder aufeinanderstapelt (mit dem Zauberspruch "Wingardium Leviosa"), Kerzen anzündet oder Pflanzen "verzaubert", erhält man die Legomünzen, welche in der Winkelgasse gegen neue Umhänge oder Zauberstäbe eingetauscht werden können.



Neben den Missionen kann man also zahlreiche Nebenaufgaben lösen. Wenn man in einem Level die vier Hogwarts-Wappenteile sammelt (Bild siehe unten), erhält man als Belohnung einen sogenannten "goldenen Stein", mit dem weitere Bonusinhalte freigeschaltet werden können. Oder man braut Tränke: Über den Kesseln schweben "Trankzutaten" (z. B. Spinnen), wenn die alle gefunden wurden, wirft man sie in den Kessel und erhält spezielle Fähigkeiten (der Charakter wird z. B. stärker). Für Langzeitspaß ist also auch nach den Missionen gesorgt, es gibt soo viel zu entdecken. Hier drei Bilder des ersten "Endgegners", den Troll (das obere ist aus der Zwischensequenz):





Und geschafft:



Hier ein Bild mit dem Slytherin-Wappenteil (gefunden in der "Winkelgasse"):




UNTERRICHT


Um die oben angesprochenen Missionen lösen zu können, ist das Beherrschen von Zaubersprüchen notwendig. Nach und nach schaltet man diese in den Unterrichtsstunden frei. So lernt man als Erstes den Schwebezauber "Wingardium Leviosa". Die Zaubersprüche (insgesamt acht) erlernt man, indem man im Unterricht jedes Mal eine bestimmte Aufgabe löst, in der der Spruch angewendet werden muss. Beim Zauberspruch "Wingardium Leviosa" musste man u. a. eine Treppe aus einzelnen Legosteinen bauen, zwei Bilder der Unterrichtsstunde:




Nachfolgend ein Beispiel mit Bildern, wie eine Unterrichtsstunde ablaufen kann, hier müssen die entsprechenden Legoteile im Klassenzimmer gesucht und richtig abgelegt werden:





KOOP-MODUS


Ein großes Feature des Spiels ist der "Koop-Modus" - das Spiel kann problemlos zu zweit gespielt werden: Dazu wird per Tastenklick der zweite Spieler "aktiviert" (und bei Bedarf wieder "deaktiviert") und übernimmt einen anderen Charakter.


Zwischen den einzelnen Charakteren kann gewechselt werden (laut Entwickler sind 100 Charaktere spielbar) und das ist oft auch nötig: Starke Hebel kann Harry z. B. nicht betätigen, dazu braucht es Hagrid. Und Ron hat seine Ratte Krätze bei sich, die eingesetzt werden muss, um durch Rohre zu gelangen. In den Missionen ist man also immer mit mehreren Charakteren unterwegs.


Der "Koop-Modus" bringt richtig Laune: Zu zweit Hogwarts erkunden macht noch mehr Spaß als alleine. Aber auch alleine lohnt sich das Spiel: Die KI ("Künstliche Intelligenz") der anderen Charaktere kann sich sehen lassen, sie fiel jedenfalls nicht negativ auf. Es ist also nicht unbedingt nötig, zu zweit zu spielen.



KRITIKPUNKTE


Trotz Spielspaß, abwechslungsreichen Missionen und Nebenaufgaben, sowie den vielen Details (in der Winkelgasse begegnet man Professor Quirrell, mit Portraits kann man interagieren, liebevoll gestaltete Zwischensequenzen etc.) gibt es auch Kritikpunkte: Die Kamera kann nicht selbst "gesteuert" werden (z. B. mit der Maus, sie ist fixiert), so dauert es kurz, bis man den weiteren Weg sieht, wenn man sich gedreht hat.


Die Kamera ist aber das Einzige, was bei der Bedienung nervt: Die Steuerung der Charaktere geht gut von der Hand (mit Gamepad und Tastatur), das Umschalten zwischen Charakteren und Zaubersprüchen erfolgt mit einem Tastendruck zuverlässig. Weiterer Kritikpunkt: Das Speichersystem. Lediglich zwischen den Missionen wird automatisch gespeichert - und da die durchaus lang sind, kann es frustrieren, wenn man eine Spielpause machen möchte, aber nicht speichern kann. Und Genreprofis wünschen sich vielleicht mehrere Schwierigkeitsgrade bei den Missionen.



FAZIT


Der Titel "Harry Potter - Die Jahre 1-4" deutet es bereits an: Bei Erfolg dürfen wir uns auf einen weiteren Teil freuen. Wir jedenfalls empfehlen das Spiel gerne weiter - hier wurde nicht versucht mit der Lizenz "schnelles Geld" zu machen, sondern ein spannendes Spiel entwickelt, welches mit knapp 30 Euro auch nicht teuer ist. Wer nach diesem Bericht noch nicht überzeugt sein sollte, kann hier eine Demoversion herunterladen, welche einige Missionen des Spiels enthält.


An dieser Stelle sei noch ein kleiner Kritikpunkt am Entwickler "Traveller's Tales" erlaubt: Trotz mehrfacher Kontaktaufnahme wollte man uns keine kostenlose Version für den Test zur Verfügung stellen.