Dobby's 'Gedichte'

  • Bloß Gedanken, die springen und gehen.




    Kühlschrank


    Ein Spalt tut sich auf...
    grelles Licht!
    Etwas wird hinausgenommen...
    Dunkelheit!
    Ein kühler Hauch von Einsamkeit


    Ein Weilchen später...
    ...erneut das grelle Licht.
    Wieder wird etwas hinausgenommen...
    Dunkelheit!
    Leere!


    Die Tür wird aufgerissen...
    Blendung!
    Viele Sachen werden achtlos hinein gestopft...
    Dunkelheit!
    Erdrückende Stille...

  • Träger meiner Seele


    Hoch hinaus in den eisigen Wind
    dort ist’s wonach mein Herz sich sehnt...
    - lasst mich hin fortziehen -


    Schön und anmutig glitzert der Morgentau
    einsam wiegt die Kiefer sich im Winde...
    - lasst mich hin fortziehen -


    Zuhause in den Weiten der schwarzen Wolken
    ...majestätisch der Sturz zur Mutter Erde...
    - lasst mich hin fortziehen -


    Melodien gleiten klangvoll zu jedem Grashalm
    sanft streifen schöne Wangen die dunkelgraue Oberfläche des Ozeans...
    - lass mich hin fortziehen, ich flehe dich an -


    Flieg Adler, flieg!

  • Das Spiel der Augenlosen


    Beißend ist der Haß
    Doch unmöglich erscheint ein Ausbrechen
    Erdrückend und tyrannisch sind die Reihen
    Gleichwohl ihr König längst gefallen
    Sind stark die Krieger und tödlich gar


    Unwissend des Königs endlosen Schlafs
    Brennen sie nieder
    Den Wald aus tausend Früchten
    Lassen nicht ab von der Unschuld
    Zerschlagen alles Ungezähmte…


    Gierig sind die Mäuler
    Und unstillbar groß der Durst
    Bald schon werden sie erfahren
    Des Königs rohen Niedergang
    Oh verderblicher Schrecken!


    Kopflos und wild von jenem Wissen
    Stechen sie die eignen Männer nieder
    Fort ist längst der Treueschwur
    Den einst war jeder zu leisten bereit
    Nichts mehr übrig an Verstand


    Blind sind die Augen, unbezwingbar die starken Muskeln
    Unerreichbar sind die Bitten der ehrwürdigen Hoheit
    Verloren ist die trügerische Schar
    Gestorben die Einheit der Elite
    Bloß die Angst ist noch geblieben


    Für Einsicht ist’s nun zu spät
    Wie herrenlose Hunde auf der Suche nach dem Gebieter
    Irren sie... dürsten sie... sterben sie...
    Erst der eine dann folgt der andere
    Vernichtet ist jene einst heilige Gemeinschaft
    Zerstört das kostbare System

  • Heimliche Tränen


    Im Winkel der Nacht schlägt panisch das kleine Herz
    Wenn sein Schatten das Licht verschluckt
    Kleine Hände umklammern den zarten Körper
    Verstört starren die blauen Augen auf die Tür
    Knarrendes Holzbrett…


    ...Rasendes Herz
    Gelächter...
    ...Zittern
    Schweißgeruch...
    ...Tränen
    Faustschlag...
    ...Schrei
    Blöße...
    ...Schmerz
    Ekstase...


    Verloren im Kreis der Dinge, verendet die schwache Seele
    Was einst so schön und rein, ist nun blass und leer!

  • wow...
    totol toll
    ich finde träge meine seele hat was ziemlich verträumtes..
    aber auch das letzte finde ich besonders toll
    und alle anderen natürlicha auch
    freu mich auch schon auf weitere :daumen_hoch:


    und ich finde schon dass die gedichte was von poesie an sich haben... ;)

  • Danke für die lieben Worte.




    Stirnriss


    Fern ist die Fledermaus der inn'ren Stimme
    Jedoch zu verschwinden ist auch sie nicht fähig
    Wo also ist der tote Wille..?


    ...Ich kann den Atem spüren, der meinen Nacken streicht
    das Rasseln ist ganz nah...


    Die kühle Brise der ersehnten Nacht
    lässt meine Gedanken schwimmen
    Vergeblich die Forderung dessen, was ich bin.


    Was kostet es also zu erlangen, wonach ich strebe?
    Den Preis vermag ich nicht zu zahlen...
    Klein sind meine Wünsche, für den Fremdling nicht beachtenswert.


    Der Weg ist lang und mit Ästen reich gepflastert
    Zu groß die Verführung den eignen Pfad zu hintergehen
    Schon kann ich ihr verächtliches Gelächter hören.


    ...Prestige und Anpassung ist die Devise
    Trivialität jedoch führt direkt zu Agonie...


    Ist's also der Verleugnung wert überhaupt zu streben..?

  • Möbiusschleife


    Abscheu… Ekel… Hass…
    Feigheit..?


    Vertrauen… Lüge… Misanthropie…
    Erkenntnis..?


    Fassade… Schein… gefallener Vorhang…
    Eigenschutz..?


    Naivität… Glücksmoment… Lebenserfüllung…
    Freiheit..?


    hassen...
    …lieben
    töten...
    …leben


    Nur der Narr flieht!




    Und nun mal mein erstes 'Gedicht', das ich geschrieben habe (es ist ca. drei Jahre alt)


    Irrlichter


    Du fragst, was ich will von dir..?
    Nichts mein Freund, nichts.
    Aufgegeben hab ich mein Bemühen
    Dir zu zeigen, dass mein Herz noch schlägt.
    Mit gebrochenem Rückgrat lieg ich da
    Und du schenkst mir nicht mal einen einzigen Blick.
    Zerbrochen ist das einst geschätzte Vertrauen.


    Habe ich denn je wirklich deine Fassade durchblicken wollen..?
    Mit Blindheit habe ich mein Ohr an deine Lippen gelegt…


    Törichte, wirst denken, Haß brodelt nun in meiner Brust
    Doch alles was ich zu empfinden imstande bin, ist bloße Enttäuschung.
    Nie mehr wird mein Blick sich auf dein Befinden richten
    Vergangen ist mein Eifer um dein Wohlergehen.
    Verbannt hast du dich selbst aus meinem Leben
    Dein Desinteresse ist nun meine Apathie.

  • Novemberrosen


    Noch früh ist die Stunde des Mondes.
    Sie saufen aus goldenen Kelchen.
    Du offenbarst mir den Ast des Lebens,
    Drum will ich es zweimal überdenken.


    Das Muster ist schon längst nicht mehr.
    Reinheit ist fortan verdorben.
    Zu blumenhaft leuchtet dein weißes Band.
    Schnell flüchtet die Nymphe ins Stillgewässer.

  • Tropfen im Nebel


    Du verbirgst dich hinter einer Wand aus Glas
    Kleine Splitter springen gelegentlich
    Zerbrechlich und weiß ist deine Haut
    Nicht mal jener, der gesehen hat,
    vermag sie zu schützen.


    Nun kamen welche, dich der Ruhe zu stören
    Haben deine Hülle von dir gerissen
    Und du…
    …du bist mir einfach entglitten
    meine Hand, zu schwach dich zu erreichen.


    Dein Leid zerbricht mein Augenlied,
    doch wohin soll ich den Rettungsring werfen..?
    So fern deine Stimme, so nah dein Schrei
    kann ich denn weiterhin nur deinem Wind lauschen..?

  • Wahnsinnig tiefsinnig und in gewisser Weise romantisch, so wie ich es auffasse - gefällt mir wirklich sehr gut, Steffi! ;)

    I t ' s j u s t t h e s a m e o l d s i g h t s a n d t h e s a m e o l d s o u n d s
    I want to take my car and drive out of this two story town

  • Vielen Dank Vanessa :liebe: Bei dem Text habe ich lange gebraucht, um halbwegs die richtigen Worte zu finden.




    Vanum


    Lautlose Schwingen umgeben den verräterischen Gedanken
    Leise tropft der Regen von dem Dach aus kaltem Geäst
    Kleine Spinne spannt ihr Netz im Tunnel der Ungewissheit
    Und der Tod klopft an jede Tür, wo die Augen sich versammeln.

  • Söhne des Zorns


    Während der Bruder nach dem weißen Stern der Finsternis trachtet
    ist’s der andere Schatten, der den Ursprung des Feuers zu fassen sucht
    unermüdlich das Spiel nach der Jagd des Widersinns


    ...Gedanken schweifen zum Ende...


    Verzehrt das Licht der zwölften Stunde
    Mondfinsternis
    Erlabt am Licht der nullten Stunde
    Sonnenfinsternis

  • ich finde deine gedichte kann man ruhig auch als solche bezeichnen ;)
    es ist sehr interessant, sie zu lesen, weil sie einerseits starke bilder projizieren und andererseits aber auch nur andeuten und so sehr geheimnisvoll wirken.
    sehr schön, hat mir sehr gefallen, deine werke zu lesen - ich würde dir auf jeden fall dazu raten, weiterzumachen!

  • Vielen Dank für die lieben Worte, Kalliope.



    Lamia


    Düster bedeckt ein Schleier deine Lippen
    ~ Diese Zartheit! ~
    Du riechst Blut, sinnst nach Rache...


    Perfekt getarnt
    reihst du dich unter Menschen
    ...fühlst ihre Angst.


    Pochend dürstet dein Körper
    nach dem roten Elixier…
    Du begehrst ihre Eleganz!


    Du hörst seine Stimme, dein Gaumen
    schmeckt beinahe den lieblichen Seim...


    In einer verlassenen Gasse
    folgt dein Weg dem Seinigen.
    ~ Ich kann dich riechen! ~


    Gehässig graben sich die blitzenden Werkzeuge
    in sein warmes Fleisch…
    ~ Komm zu mir! ~


    Voller Erwartung blickst du auf
    gehetzt huscht dein Blick umher...
    …Kalt und leer sind die engen Straßen.


    Und sie, mein edler Prinz, wird nicht kommen!
    Niemals wird sie sanft sich in deine Arme fallen lassen.
    Vergeltung ist dein Fluch!

  • Galle im Honig


    Kleine Seekatze schlängelst voll Achtsamkeit
    Auf der Suche nach deinem Satyr


    Gleich den Chimären liebst auch du den Bruder nicht
    Einzig er ist im Wissen deiner Tyrannei


    Nichts als Trügen vermag dein schönes Wesen
    So windest du dich alsbald in Einsamkeit


    Geschickt ziehst du den Kopf aus der Todesschlinge
    Unberührt leuchtet abermals die Arglist hinter funkelndem Diamantgestein

  • Mir gefallen deine Gedichte sehr gut. Ich verstehe zwar nicht viel vom Gedichte schreiben aber man merkt, meiner Meinung nach, dass du dir wirklich Gedanken darüber machst und auch der Leser kann darüber nachgrübeln.
    Das finde ich auch wichtig oder besser gesagt schön, wenn sich der Leser eigene Gedanken über Inhalt und Bedeutung machen kann.
    Ich weiß nicht ob du das bezwecken willst aber es ist auf jeden Fall ein Kompliment. Mach weiter so!!!!

    So lange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.







    :schaf:

    :sport:

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