Langsam erhob sie sich aus ihrem Körbchen, sie hatte gut geschlafen, zuerst streckte und dehnte sie ihre Glieder, sie war etwas steif vom liegen. Blinzelnd schauten sich die grünen Augen im Büro des Hausmeisters um, niemand war zugegen. Mit hoch erhobenem Schwanz, deren Spitze leicht zitterte, strich sie an der Fußkante des Schreibtisches entlang, schnupperte an dieser um sich dann mit Genuss ihre Krallen daran zu wetzen. Eilig lief sie danach zu dem Platz, wo ihr Fress- und Wassernapf stand. Sie roch am Futter, das ihr Filch hingestellt hatte, ihr Körper nahm eine ablehnende Haltung an, als würde sie sagen wollen, „ Ih gitt, du wagst es, mir so etwas anzubieten.“ Mit leichtem Schritt und einem eleganten Satz, sprang sie auf das Fensterbrett, die Sonne schien durch die trüben Fenster, die schon länger nicht mehr geputzt waren, ihre Strahlen brachen sich in dem Staub, der im Zimmer herumflog. Morgenwäsche war angesagt, ausgiebig putzte sich die Katze, endlich schien sie zufrieden mit ihrer Wäsche zu sein, sprang vom Fensterbrett, lief am Schreibtisch vorbei, wobei sie das Rückenteil böse anfauchte, nachdem sie an einer bestimmten Stelle daran gerochen hatte.
Gemütlich mit einer Eleganz, wie nur Katzen sich bewegen, schlüpfte sie durch die nur angelehnte Tür des Büros, draußen verharrte sie, blickte den Gang hinauf, der ins Schloß
führte, drehte den Kopf, dieser Weg ging nach draußen in den Hof und hinab über die Wiesen
zum verbotenen Wald. Sie schien zu überlegen, „ Rundgang durch Hogwarts,“ sie hielt es für ihre Aufgabe ihrem Herrn zu helfen, die Schüler in Schach zu halten oder hinaus ins Freie,
eine fette Maus fangen, den ihr Magen meldete sich.
Sie entschloss sich für die Maus, eilig lief sie über den Hof, hinab zu den Wiesen, sie liebte es über den warmen Erdboden zu laufen. Auf der Wiese angekommen, ließ sie ihre Ohren spielen, um ja nicht das kleinste Geräusch, sich einer bewegenden Maus zu überhören.
Ein Heupferdchen lenkte sie ab, es sprang genau vor ihrer Nase auf ein Blatt, ihr Jagdinstinkt
wurde geweckt, es wäre für einen Zuschauer amüsant gewesen dieses Spiel zu beobachten,
Das Pferdchen sprang, die Katze mit einem Hüpfer hinterher. So ging das eine Weile, irgendwann hatte sie keine Lust mehr, verfolgte wieder ihren Plan eine Maus zu fangen.
Es war nicht ihr Tag, sämtliche Löcher die sie untersuchte war keine Maus zugegen, so entschloss sie sich, dem kleinen Bach einen Besuch abzustatten, einige kleine Fische hatten schon durch Mrs. Norris ihr Leben lassen müssen aber auch dort hatte sie kein Glück, weit und breit kein Fischchen, das bereit war in ihrem Magen zu landen.
Ihr Magen knurrte bereits heftig, sollte sie nicht doch lieber ihr Futter im Büro fressen? Sie schüttelte sich, lief mit schnellem Schritt auf den Waldrand zu, dort gab es einige Büsche und Sträucher die Beeren trugen und wo die sind, sind auch Mäuse.
Sie hielt inne, setzte sich, es war doch weiter als sie dachte, eine kleine Verschnaufpause würde ihr gut tun. Ein Schmetterling kreuzte ihren Weg, der Gaukler flatterte genau um ihre Nase, mit der Pfote schlug sie nach ihm aber das Tier wich immer wieder geschickt aus, bis es ihr zu bunt wurde und sie ihren Weg fortsetzte. Sie erreichte ihr Ziel, ihre Ohren verrieten ihr, das sie sich nicht getäuscht hatte, leises Rascheln im Gebüsch, dort waren Mäuse am Werk.
Geduckt schlich sie sich an, alle Sinne, Muskeln und Sehnen gespannt, das Raubtier in ihr war
erwacht, sie vergaß alles um sich herum, schlich sich langsam an ihre Beute heran, gleich würde sie eine fangen.
Sie schrie erschrocken auf, als sie jemand am Genick packte und hoch hob, zappelnd hielt ein
Mann sie in der Hand. Mrs. Norris fauchte vor Wut und Ärger, hat doch der Kerl ihr die Jagd
verpatzt. Sie erkannte ihn, sein Gesicht war ihr vertraut, er war noch nicht lange auf Hogwarts, sie mochte ihn nicht besonders, denn es gab Tage da war er nett zu ihr, gab ihr sogar feine Dinge zu fressen, ein andermal musste sie vor seinen Fußtritten ausweichen, wenn sie ihn besuchte, in der Hoffnung etwas leckeres von ihm zu bekommen. Er kam ihr seltsam
vor und ein ungutes Gefühl stieg in ihr hoch, sie werte sich, um aus dem Griff frei zu kommen.
„Sieh sie dir genau an, hast du alles aufgenommen, auch ihre Erinnerungen?“ fragte der Mann seine Begleitung, „ wir können uns keinen Fehler leisten!“
Erst jetzt bemerkte Mrs. Norris die Zweite Person, die sie merkwürdig anstarrte.
„ Ja, gleich habe ich alles, nur noch einen Augenblick.“
„ Beeile dich, es könnte uns jemand beobachten, mach schnell!“ Der Mann wurde Ungeduldig. „ Alles klar, bin fertig du kannst sie jetzt los lassen!“ antwortete seine Begleitung.
Er lies sie einfach Fallen, Mrs. Norris berührte noch nicht den Boden, sah nur einen
grünen Blitz, der auf sie zu kam, die Waldbewohner hörten einen jämmerlichen Schrei
einer Katze.
„ Perfekt! Der Anfang ist gemacht, die Zeit wird für uns arbeiten und der Tag wird kommen an dem wir einen neuen Anfang starten können. Wir sollten jetzt aber getrennte Wege nehmen, damit es nicht auffällt.“
Hagrit streichelte gerade liebevoll im Gemüsegarten einen großen Kürbis, als er die Katze
erblickte. „ Mrs.Norris, wie oft habe ich dir schon gesagt, das du hier nicht rumlaufen sollst,
du weißt doch ganz genau, das Fang dich nicht leiden kann, sei froh das er grade ein Nickerchen hält, er würde dich in der Luft zerreißen, wenn er dich sehen würde.“
Mrs, Norris sah Hagrit erschrocken an, mit schnellen Sprüngen rannte sie davon in Richtung
Schloss. Dort angekommen begab sie sich in Filch Büro, denn ihre Nase hatte einen köstlichen Duft vernommen. Auf dem Schreibtisch stand ein Teller, halb voll mit Hühnchenragout und Mrs. Norris ließ es sich schmecken.
Zufrieden begab sie sich wieder hinaus auf den Gang, ihr Ziel, die Gänge und Räume von Hogwarts, es wurde Zeit das sie Ihrem Job wieder nach ging.