Kindsmörder bekommt 3.000 € Entschädigung

  • Ich denke die meisten von euch haben es heute morgen mitbekommen.
    Der Typ, der 2002 einen 11-jährigen Jungen eines Bankiers entführt und getötet hat, bekommt Schadenersatz....


    Er wurde verhört als der Junge noch vermisst war und ihm wurde "Folter" angedroht, wenn er nicht verrät, wo sich das Kind befindet...Zu diesem Zeitpunkt war der Junge aber schon längst tot...
    Jetzt klagt der Kindsmörder selbst, weil er sich pyschisch durch die Folter Androhung geschädigt fühlt? Und bekommt jetzt auch noch 3.000 Euro entschädigung? Ich dachte ich hör nicht richtig....in was für einem Rechtssystem leben wir eigentlich?


    Was haltet ihr von der ganzen Geschichte?


    Noch ein Detail nebenbei, angeblich soll dieser Kindermörder im Gefängnis sein Jurastudium abgeschlossen haben....Sachen gibts....

  • Tja typisch deutsches rechtsystem würde ich mal sagen........Die Opfer werden bestraft und Täter belohnt. Wie immer. :hmm


    Und ich gebs offen zu. Die hätten den ruhig zusammenprügeln sollen den Gäfgen. Der hats echt verdient egal obs rechtens war ihn nur zu drohen oder nich :baeh:

  • So ist es....wundert mich, dass sie ihn nicht gleich als "Entschädigung" rausgelassen haben, damit sie im Knast Platz für die Raubkopierer haben...



    Ich seh schon...Wir beide verstehen uns :kaffeepause:


    Raubkopierer und Diebe und die Kleinstkriminellen kriegen doch heutzutage mehr, als ein Mörder, Vergewaltiger öder sogar Kinderschänder. Und das nur weil unsere Volksvertreter nich in der Lage sind das Gesetz auf den neusten Stand zu bringen.
    Und da soll man Vertrauen in die Justiz haben.......Ich ganz sicher nich :kaffeepause:

  • Das hab ich heute auch in den Nachrichten gehört/gesehen....


    .....ich fasse es nicht!!!! :facepalm: :facepalm:


    Er fühlt seine Menschwürde verletzt, durch die Androhung von Folter (weil man dadurch hoffte, das Leben eines Kindes zu retten)!


    Geht's noch? :vogel:


    Der sollte mal in ein russisches Gefängnis verlegt werden, dort wissen sie nicht mal wie Menschenwürde geschrieben wird!!!! :menno:

  • Der Fall zeigt, dass sich Recht nicht unbedingt mit dem Rechtsempfinden decken muss ... in diesem Fall ist es eben ganz extrem. Juristisch hat alles seine Richtigkeit, auf der persönlichen Ebene kann man nur den Kopf schütteln. In so einem Fall wäre wirklich die Debatte zu führen, inwieweit der Zweck die Mittel heiligt. Wie viel Unrecht ist erlaubt, um größeres Unrecht abzuwenden? Gar nicht unähnlich ist die Fragestellung, ob man entführte Passagierflugzeuge abschießen darf ... ein sehr, sehr heikles Thema.


    Großen Respekt und Sympathie habe ich vor dem damaligen stellvertretenden Frankfurter Polizeipräsidenten, der diese Entscheidung getroffen hat, die ihm hinterher, wenn ich recht informiert bin, den Job gekostet hat. Ihm kann man nur zugute halten, dass er in dieser Situation nicht als Berufspolizist, sondern als Mensch gehandelt hat - und aus menschlicher Sicht würde ich unerträgliche Schmerzen in einer solchen Situation für ein durchaus probates Mittel halten.

    1954 - 1974 - 1990 - 2014
    "Des interessiert mi ois net der Scheißdreck. Weltmeister samma, den Pott hamma!"
    Thomas Müller


    Nous sommes unis.

  • Dieses Urteil war abzusehen, in welcher Höhe auch immer, aber es ist unfassbar.


    Meiner Meinung nach hat ein Mörder alles Recht auf SEINE Rechte verwirkt. Er kann 'nen Anwalt bekommen, der ihn wegen Mordes vertritt, das ist auch schon alles.


    Das Urteil muß für die Eltern des Jungen Metzler ein Schlag ins Gesicht sein.


    Und es ist eine Schande, dass der Polizeipräsident für diese, in meinen Augen absolut gerechtfertigte Handlung, seinen JOb verloren hat.


    Hier werden falsche Zeichen gesetzt.


  • [...]
    Er wurde verhört als der Junge noch vermisst war und ihm wurde "Folter" angedroht, wenn er nicht verrät, wo sich das Kind befindet...Zu diesem Zeitpunkt war der Junge aber schon längst tot...
    Jetzt klagt der Kindsmörder selbst, weil er sich pyschisch durch die Folter Androhung geschädigt fühlt? Und bekommt jetzt auch noch 3.000 Euro entschädigung? Ich dachte ich hör nicht richtig....in was für einem Rechtssystem leben wir eigentlich?
    [...]


    In einem der besseren Rechtssysteme der Welt, oder wäre dir ein Rechtssystem wie z.B. in der USA, in China oder im Iran lieber?


    Der Fall zeigt, dass sich Recht nicht unbedingt mit dem Rechtsempfinden decken muss ... in diesem Fall ist es eben ganz extrem. Juristisch hat alles seine Richtigkeit, auf der persönlichen Ebene kann man nur den Kopf schütteln. In so einem Fall wäre wirklich die Debatte zu führen, inwieweit der Zweck die Mittel heiligt. Wie viel Unrecht ist erlaubt, um größeres Unrecht abzuwenden? Gar nicht unähnlich ist die Fragestellung, ob man entführte Passagierflugzeuge abschießen darf ... ein sehr, sehr heikles Thema.


    Dieses Urteil war abzusehen, in welcher Höhe auch immer, aber es ist unfassbar.


    Meiner Meinung nach hat ein Mörder alles Recht auf SEINE Rechte verwirkt. Er kann 'nen Anwalt bekommen, der ihn wegen Mordes vertritt, das ist auch schon alles.


    Bitte was? Definitiv NEIN.
    Die Menschenrechte sind indiskutabel und MÜSSEN uneingeschränkt für jeden gelten, egal was er getan hat. Alles andere wäre ein Schritt in eine vollkommen verkehrte Richtung





    Großen Respekt und Sympathie habe ich vor dem damaligen stellvertretenden Frankfurter Polizeipräsidenten, der diese Entscheidung getroffen hat, die ihm hinterher, wenn ich recht informiert bin, den Job gekostet hat. Ihm kann man nur zugute halten, dass er in dieser Situation nicht als Berufspolizist, sondern als Mensch gehandelt hat - und aus menschlicher Sicht würde ich unerträgliche Schmerzen in einer solchen Situation für ein durchaus probates Mittel halten.


    Das Urteil muß für die Eltern des Jungen Metzler ein Schlag ins Gesicht sein.


    Und es ist eine Schande, dass der Polizeipräsident für diese, in meinen Augen absolut gerechtfertigte Handlung, seinen JOb verloren hat.


    Hier werden falsche Zeichen gesetzt.


    Es war Richtig, dass er seinen Job verloren hat. Als Polizist hat er einen Eid geschworen, dass Grundgesetz zu schützen, also darf er es auch nicht brechen - aber genau dies hat er getan.


    Menschlich kann ich seine Handlung natürlich verstehen, aber das ist ein anderes Thema

    Neun der Stimmen in meinem Kopf haben eine unterschiedliche Meinung, Die Zehnte summt leise die Melodie von Tetris



    'Till all are one...

  • Rechtlich gesehen muss ich sebbi zustimmen.
    Als Polizist hat er (wie sebbi bereits schrieb) die Grundrechte zu achten.
    Wo kämen wir denn hin, wenn der Polizei keine Grenzen gesetzt werden?
    Zumal er es zwar "nur" angedroht hat , es aber durchaus vollzogen hätte.


    Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich es "unmoralisch" finde, dass jemand versucht hat ein Menschenleben zu retten und "dafür" bestraft wird.
    Aber persönliche Meinungen interessieren da herzlichst wenig... Was auf einer Art und Weise auch gut ist.


    Das Rechtsystem mag eines der "besten" sein, dennoch hat es meines Erachtens nach, viele Lücken und ist "Verbesserungs würdig" (kann man das so schreiben ? :gruebel: ).



    Und meine persönliche Meinung dazu, würdet ihr nicht hören wollen ;)
    Ich neige dazu "etwas überzureagieren" wenn Kinder im Spiel sind...

  • Zum Glück sind Richter weder den Stammtischen, noch der BLÖD-Zeitung oder dem sogenannten "gesunden Volksempfinden" verpflichtet, sondern allein Recht und Gesetz :gruebel:


    Der Kommentar in der "Frankfurter Rundschau" von heute hat mir da echt aus der Seele gesprochen
    http://www.fr-online.de/politi…2602/8760212/-/index.html

    Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommele nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem endlosen, weiten Meer.
    (Antoine de Saint-Exùpery)

  • Bitte was? Definitiv NEIN.

    Definitiv ja!


    Wir können uns darüber unterhalten, dass auch ein Mörder ein Recht auf Verteidigung, einen gerechten Prozess und ein Recht auf angemessene Strafe hat.


    Aber das Recht, wie in diesem Fall, klagen zu dürfen, weil man ihm seelisch zu nahe getreten ist, man hat den Kerl offiziell nicht mal angefasst. Sorry, aber das geht mir entschieden zu weit.


    Für meinen Geschmack wird hier wieder der Täter mehr geschützt als das Opfer und deren Angehörige.

  • Ich bin da echt zweigeteilt.
    Und froh, dass ich nicht Richter sein muss.


    Persönlich würde ich jedem Folter androhen und es auch ausführen, der auch nur meinen Hund entführt hätte.
    Aber vom Rechtsstaat her geht das halt nicht. :hmm Und darf es auch nicht gehen!


    So traurig es auch ist, und so schlecht ich mich dabei fühle, war das Urteil wohl rechtens und "richtig". Man darf nicht foltern oder Folter androhen. Auf gar keinen Fall. (wie gesagt,auch wenn ich persönlich es auch getan hätte...)


    Eben hat im Radio einer gesagt, dass der Richter dem Gäffgen als Entschädigung 1 Cent hätte zusprechen sollen. Symbolich wäre damit dem Recht Genüge getan. Oder der Mörder müsste das Geld unverzüglich dem Kinderschutzbund (oder ähnlichen Institutionen) weiterreichen. (Behalten darf er es allerdings sowieso nicht.)


    Dass er sein Jurastudium hat abschließen dürfen, finde ich in Ordnung. Warum nicht? D.h. ja nicht, dass er jemals in diesem Beruf arbeiten kann.


    Ansonsten zeigt allein die Klage des Herrn G., was für ein Soziopath er ist. Jeder andere Mensch hätte sich zu sehr geschämt. Auf der anderen Seite, jeder Mensch, der zu Scham über so eine Tat fähig ist, hätte das Kind nie ermordet.


    Nein, ich bin froh, dass ich hier nicht Richter sein musste. :hmm

  • Rein menschlich egsehen finde ich, dass dieses Urteil eine absolute, bodenlose Frechheit ist.
    Wie kann er denn bitte jemanden umbringen und DANN noch Schmerzensgeld verlangen und es auch noch bekommen O.o


    Rein rechtlich gesehen ist es jedoch leider sein gutes Recht. Und die Anklage wegen Shcmerzensgeld hat ja nur indirekt was mit dem Mord zu tun gehabt,.
    Also er hat ja in dem Sinne ned den Jungen verklagt, sondern den Polizist (der eben zurecht entlassen wurde, da es wirklich nicht akzeptabel ist, ihm Gewalt anzudrohen.)

  • Die Opfer werden bestraft und Täter belohnt. Wie immer.

    In diesem Fall ist die Opferrolle eben rotiert. Ich wüsste auch nicht, wo die Bestrafung für die Eltern des Kindes sein soll. Die müssen das Ganze nicht bezahlen. Das ist ne Klage gegen die Polizei, die diesen nicht grade kleinen Ermittlungsfehler begangen hat.


    Hier werden falsche Zeichen gesetzt.


    Naja, ob es da richtige Zeichen wäre, zu sagen, "wir lassen den Polizeipräsidenten auf seinem Posten, auch wenn er sich nicht an das Gesetz hält, das er vertritt, das halt ich für Blödsinn.

  • Großen Respekt und Sympathie habe ich vor dem damaligen stellvertretenden Frankfurter Polizeipräsidenten, der diese Entscheidung getroffen hat, die ihm hinterher, wenn ich recht informiert bin, den Job gekostet hat.

    Nicht nur das: Er selbst hat über sein Fehlverhalten eine Aktennotiz geschrieben, die letztendlich dann seine Entlassung aus diesem Posten rechtfertigte.


    Der Kommentar in der "Frankfurter Rundschau" von heute hat mir da echt aus der Seele gesprochen
    http://www.fr-online.de/politik/meinung/?12/-/index.html

    Mit diesem Kommentar kann ich auch leben, er hat ja "nur" Schmerzengeld erhalten und nicht auch noch den Schadensersatz, auf den er ebenfalls geklagt hatte.


    Ansonsten zeigt allein die Klage des Herrn G., was für ein Soziopath er ist. Jeder andere Mensch hätte sich zu sehr geschämt. Auf der anderen Seite, jeder Mensch, der zu Scham über so eine Tat fähig ist, hätte das Kind nie ermordet.

    Er ist einfach unglaublich kalt und unmenschlich. Mit der größte Hohn ist wohl, dass er eine Stiftung ins Leben rufen wollte, für Kinder, die Opfer von Gewaltverbrechen wurden. Er selbst als Mörder!!
    Dieser Kerl ist so unglaublich kaltschnäuzig und sein Verhalten so ekelerregend, dass es mich schüttelt wenn ich nur daran denke.


    Ich kann nur hoffen, dass er nie wieder rauskommt.

    Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er erfordert das,
    was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist:
    Zeit, Zuwendung und Raum.


    Dieter Kienast

  • Bitte was? Definitiv NEIN.
    Die Menschenrechte sind indiskutabel und MÜSSEN uneingeschränkt für jeden gelten, egal was er getan hat. Alles andere wäre ein Schritt in eine vollkommen verkehrte Richtung


    Sehr richtig. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Soweit so gut. Jetzt liegt hier aber gerade eine kleine Besonderheit vor: Der dringend Tatverdächtige ist gerade dabei, die Würde eines anderen Menschen so stark zu beeinträchtigen, wie es überhaupt nur geht. Dem Staat als Verfechter der Menschenwürde erwächst somit aus Arti. 1 GG die Verantwortung, ja die Pflicht, diesen Vorgang zu unterbinden.


    Jetzt ist es natürlich so, dass es die Menschenwürde betreffend keinen Trade-off gibt ... zumindest ist ein solcher nicht vorgesehen. Und deshalb sind die 3000 Euro Entschädigung auch rechtsmäßig - fertig. Bemüht man an dieser Stelle das intuitive Verständnis, müsste man aber doch sagen, dass ein weit größerer Teil der Würde des entführten Jungen geschützt werden kann, wenn man die Würde des mutmaßlichen Täters vergleichsweise gering einschränkt.



    Ich darf als Analogie noch mal auf die Geschichte mit dem Flugzeug hinweisen: Darf eine entführte Passagiermaschine abgeschossen werden, wenn Gefahr besteht, dass sie zum Anschlag auf z.B. ein vollbesetztes Fußballstadion gedacht ist? Und nur mal zur Erinnerung: Im Flugzeug selbst sitzen Dutzende Passagiere, die wirklich unschuldig sind, nichts verbrochen haben ... un der en Menschenwürde darf dann eingeschränkt werden?

    1954 - 1974 - 1990 - 2014
    "Des interessiert mi ois net der Scheißdreck. Weltmeister samma, den Pott hamma!"
    Thomas Müller


    Nous sommes unis.

  • Irgendwie bin ich stillschweigend davon ausgegangen, dass Gäffgen das Geld nie sehen wird :gruebel:


    Letztlich nutzt es ihm doch nichts: im Gefängnis kann er sich dafür nichts kaufen :hmm

    Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommele nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem endlosen, weiten Meer.
    (Antoine de Saint-Exùpery)

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