Euro-Schuldenkrise: Griechenland droht mit Demokratie

  • Warum? Gibt es keine anderen Möglichkeiten? Warum geht "Griechenland würde endlich auf dem Niveau leben und konsumieren, welches der griechischen Wirtschaftsleistung entspricht." nicht auch innerhalb der Euro-Zone?


    Theoretisch wäre das eine gute Lösung ... und ehrlich gesagt, mir würde es auch besser gefallen, wenn vermutlich DIE geistige Quelle des heutigen Europas in der EU bleiben würde.


    Die Realität wird der Theorie zum Verhängnis. Fast täglich sieht man streikende Griechen, die doch eigentlich nur dem Lebensstandard zugeführt werden, der dem Staat ein Überleben ermöglicht. Trotz dieser wunderbaren Strategien, wie man das Land mit Sparmaßnahmen auf der einen Seite und Investitionen in die Wirtschaft auf der anderen Seite retten könnte, handeln die Menschen in Griechenland kurzfristig. "In the long run we are all dead" - das meinte Keynes dazu.


    Ein weiteres Problem ist der wirtschaftliche Standard in Europa, mit dem Griechenland nicht mithalten kann. Mit seiner nicht besonders hoch entwickelten Wirtschaft ist Griechenland mitteleuropäischen Staaten gegenüber nicht konkurrenzfähig. Und mit dem Euro kann noch nicht einmal eine gewisse Preisführerschaft übernommen werden, welche ein Segen für das Wirtschaftswachstum wäre.

    1954 - 1974 - 1990 - 2014
    "Des interessiert mi ois net der Scheißdreck. Weltmeister samma, den Pott hamma!"
    Thomas Müller


    Nous sommes unis.

  • Frankreich als größter "Spender" mit Deutschland muss jetzt auch einen harten Sparkurs fahren. Dann wird es wahrscheinlich nicht mehr lange dauern bis es uns auch trifft, selbst wenn die Politiker jetzt schon im Wahlkampf anders darüber reden.

    So lange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.







    :schaf:

    :sport:

  • Der Schuldenstand ist sicherlich auch in den Ländern, die in dieser Krise jetzt das Ruder übernommen haben, sehr hoch ... also namentlich in Deutschland und Frankreich. Allerdings ist die Lage in diesen Ländern in Anbetracht unterschiedlichster Daten noch lange nicht so schlimm wie in Südeuropa. Frankreich hat eine funktionierende, bis auf kleinere strukturelle Probleme gut aufgestellte Wirtschaft ... und Deutschland steht sogar noch deutlich besser da, wenn man der Wirtschaftsleistung, den Exportzahlen, verschiedenen Indikatoren und Indizes und den Arbeitslosenzahlen Glauben schenkt.


    Sollten wir jemals in die Situation kommen, dass etwa Deutschland ins Visier der Finanzmärkte gerät, dann dürfte die Währungsunion zu diesem Zeitpunkt längst Geschichte sein ... und ich glaube, so schnell wird das dann doch nicht passieren.



    Eine Einschätzung unter anderem zur Schuldenkrise gibt es von Bernd Stromberg, hochrangiger Angestellter der CAPITOL-Versicherung, im Interview mit dem Handelsblatt ... :D
    http://www.handelsblatt.com/li…uen-als-idee/5765020.html

    1954 - 1974 - 1990 - 2014
    "Des interessiert mi ois net der Scheißdreck. Weltmeister samma, den Pott hamma!"
    Thomas Müller


    Nous sommes unis.

  • http://www.alpenparlament.tv/p…m-huetchen-eine-kugel-ist


    Zitat:
    Michael Vogt im Gespräch mit dem Professor an der Wirtschaftsuniversität in Wien Franz Hörmann über das Betrugsmodell unseres Finanzsystems – und den Ausweg daraus.


    «Es gibt ein systemisches Betrugsmodell einer Institution, der in unserem Wirtschaftssystem das Monopol zur Geldschöpfung über Kredite eingeräumt wird», meint der Wiener Wirtschaftswissenschafter Professor Franz Hörmann. Warum das Finanzsystem ein Betrugsmodell ist, was Bilanzen damit zu tun haben und warum der ultimative Crash droht, erklärt der querköpfige Wirtschaftsexperte.


    Für Franz Hörmann, Professor an der Wirtschaftsuniversität in Wien, ist die Zeit der Banken und des Geldes vorbei. Ein Paradigmenwechsel sowohl in den Wirtschaftswissenschaften, als auch in gesamtgesellschaftlicher Hinsicht, ist für ihn unumgänglich. Hörmann erklärt, warum wir die Banken getrost ignorieren können, die freien Märkte «Blasenmaschinen zum Mißbrauch für die Eliten» sind und noch in den nächsten drei Jahren der Zusammenbruch des gesamten Systems droht.


    Das Zinseszinssystem stammt aus dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend, die doppelte Buchhaltung aus dem 15. Jahrhundert. Und es gibt keinen Bereich unserer Gesellschaft und der Wissenschaften, wo Methoden dieses Alters überhaupt noch ernst genommen werden. Aber es dient dazu, gesellschaftliche Eliten mächtig und reich zu erhalten, deswegen ändert sich nichts. Die heutige Krise geht von den Banken aus. Banken erfinden im Kreditprozeß Geld. Wenn man aber Geld aus Luft erfindet und das, was vorher noch nicht existiert hat, verzinst weiter gibt und dinglich absichern läßt, dann ist das, wenn das Geschäftsmodell schief geht, in Wahrheit ein Enteignungsmodell. Das ist auch der Hintergrund des Bankgeheimnisses. Banken können überhaupt nicht offenlegen, wo beispielsweise die Zinsen für Sparbücher, Bausparverträge oder Sonstiges herkommen. Denn wenn sie das täten, müßten sie zugeben, daß das alles in Wirklichkeit verkettete Pyramidenspiele sind.


    Die doppelte Buchhaltung ist ein mittelalterliches Hütchenspiel. Die Hütchen sind die Konten. Und das echte Geld ist die Kugel, die irgendwo darunter liegt. Nun wird es spannend: Was, wenn man alle Hütchen hochhebt und da ist gar keine Kugel mehr da?


    <="" p="">


    Und das gilt natürlich besonders für die immer absurderen «Rettungsschirme»: Die europäischen Länder haben nicht unbedingt die Griechen gerettet, sondern ihre eigenen, in erster Linie die Banken, die hier absurde Kredite vergeben haben. Die Zusammenhänge sind auch völlig absurd, wenn man sich Folgendes überlegt: Der Staat verschuldet sich bei den Banken, um die Zinsen der Schulden, die er bei den Banken hat, zu begleichen oder um die Banken zu retten, bei denen er selber Schulden hat. Da versteht ja keiner mehr, wer eigentlich bei wem Schulden hat und was Schulden eigentlich sind.


    «Too big to fail» erweist sich als ein genial-perfides Geschäftsmodell. Es gibt erwiesenermaßen die gezielte Absicht, Banken durch Übernahmen immer größer zu machen, damit sie «too big to fail» werden. Die Verknüpfungen zwischen Finanzwirtschaft und Politik sind enorm. Eigentlich kann man Regierungen, die aus aktiven oder früheren Mitarbeitern des Finanzsystems bestehen, gar nicht ernst nehmen. Die Bankenrettungspakete sind überhaupt wahnsinnig witzig: Die Banken wurden nicht gerettet, es gibt nur einen Plan für die Zukunft, von dem man heute schon weiß, daß er nicht funktionieren wird, denn die Gelder müssen ja erst in den kommenden «Sparpaketen» mittels Steuererhöhungen von den Bürgerinnen und Bürgern einkassiert werden. Die Banken sind rund um den Globus pleite. Darum kann man getrost so tun, als ob es sie nicht mehr gäbe.

  • Das sind jetzt einige teils schon heftige Aussagen, in manchen Punkten gar nicht mal so unzutreffend. Bleibt allein die Frage nach Alternativen ...

    1954 - 1974 - 1990 - 2014
    "Des interessiert mi ois net der Scheißdreck. Weltmeister samma, den Pott hamma!"
    Thomas Müller


    Nous sommes unis.

  • Wer SCHULDEN hat, soll sie begleichen!
    (....sonst werden sie über Mahnbescheid und Gerichtsvollzieher eingetrieben)
    Wenn der Staat (wer ist DAS überhaupt > etwa die Politiker? oder die Financiers?? oder die Justiz???) Schulden hat, soll er sie begleichen (Preissenkungen, Steuererlässe, Zuwendungen etc.) an seine "Gläubiger" > d.h. das (sein) Volk!
    Wenn die Staatsbediensteten (durch Fehlentscheidungen, Mißwirtschaft, Vorteilsnahme etc.) Schulden "gemacht" haben, sollen sie persönlich in (unlöschbare Erb~)Schuld / ~Haftung genommen werden :hmm

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!