Wie ist das bei euch? Fühlt ihr euch sicher, wenn ihr mit der U-Bahn fahrt, habt ihr schon Erfahrungen mit Gewalt gemacht.
Was kann man eurer Meinung nach gegen die Gewalt tun?
Gewalt an U-Bahnen
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Ich bin lange Zeit viel mit Öffis gefahren (mangels Auto), was sich jetzt aber (wegen Auto) wieder geändert hat. Ich bin auch spät nachts gefahren und habe mich nie unsicher oder ängstlich gefühlt, obwohl "meine" U-Bahn-Linie das gefürchtete Wohngebiet "Am Bügel" in Ffm-Bonames durchfährt.
Ich meide allerdings den öffentlichen Nahverkehr bei großen Sportereignissen (Fussball, Eishockey etc.). Besoffene Fans machen mir Angst, und die Gewaltbereitschaft dieser Gruppe ist (leider) extrem hoch
Das Patentrezept gegen Gewalt habe ich auch nicht anzubieten, aber wenn Jugendliche keinen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz bekommen, wenn die "falsche" Adresse (also einer der sogenannten "sozialen Brennpunkte") im Bewerbungsschreiben steht, dann habe ich zumindest einen ungefähren Eindruck, wo die Probleme liegen können. Nirgendwo sonst haben Kinder aus "Arbeiterfamilien" so wenig Aussicht auf höhere Bildung wie in Deutschland.
Menschen brauchen Zukunft und Hoffnung, dann gibt es für Gewalt und Radikalität (egal in welcher Richtung) keinen Grund
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Ich fahre jeden Tag mit der Bahn und man kann immer wieder was erleben. Besser als im Theater.
Die Leute, die Dir ungeniert den Rucksack ins Gesicht klatschen sind ja harmlos. Einmal sass ich mit Jugendlichen zusammen, der eine zündete lustig seine Zeitung an, der andere bot einen Mann, der seinen Kumpel deswegen zur Rede stellte Prügel an. Meiner Chefin wurde sogar schon mal der Kiefer gebrochen von Jugendlichen.
Ich fahre abends lieber Taxi.
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Nirgendwo sonst haben Kinder aus "Arbeiterfamilien" so wenig Aussicht auf höhere Bildung wie in Deutschland.
Das stimmt nicht. Wer wirklich will der schafft das auch, aber man muss sich auch selbst drum kümmern und nicht meinen die gebratenen Schnitzel kommen angeflogen.Aber zum Thema: Das Verhalten ist eine Frage der Erziehung. Wenn die Kinder einfach sich selbst überlassen werden ist das kein Wunder.
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Schön wär's Kalle
Aber die Statistiken der OECD sprechen leider eine ganz andere Sprache.
Und auch eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass ein höherer Bildungsabschluss und ein Studium sehr teuer sind - trotz der Lehrmittelfreiheit in den Schulen. Ich habe mir damals viele Bücher selbst kaufen müssen, da die Schule nur schlecht ausgestattet war.
Aber mit dem Trend zur konfliktvermeidenden Kuschelpädagogik hast Du (leider) nur zu recht. Ich bin immer gerne versucht, Eltern zu erklären, dass anti-autoritäre Erziehung und keine-Erziehung zwei völlig verschiedene Dinge sind und tunlichst nicht miteinander verwechselt werden sollten
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Die Kuschelpädagogik wird auch vor Gerichten weiter fortgesetzt.
Die Kölner unter uns werden sich erinnern, an diesen jungen Mann, der am Heumarkt quasi unter den Tritten von 8 Angreifern starb. Der Anwalt behauptete, dies wäre nicht der Grund gewesen, warum er gestorben ist (Aber gesundheitsfördernd war es sicher auch nicht).
Die Haupttäter haben Sozialstunden bekommen. Das ist doch ein Witz.
Auf dem Heumarkt liegt übrigens ein Stolperstein für Tim.
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Hexchen, ich bin da grundsätzlich bei Dir
Ich persönlich denke aber, dass das Gefängnis keine Alternative ist - es sei denn, man möchte Rache üben
Die Amerikaner sind da phantasievoller - Jugendliche, die andere getötet haben, dürfen da ihre Sozialstunden auch schon mal in der Gerichtsmedizin ableisten
Manchmal hilft so eine Schocktherapie mehr als alle Knäste zusammen.
Allerdings würde ich das Jugendstrafrecht abschaffen - wer Verbrechen begeht und sich dabei unheimlich erwachsen und stark vorkommt, der sollte auch so behandelt werden
Jedenfalls habe ich mir das heute morgen beim Lesen dieser Meldung überlegt http://www.fr-online.de/rhein-…gen,1472796,11413330.html
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Da haben die Amerikaner ja gute Ideen.
Offiziell ist der Sinn einer Justizvollzugsanstalt nicht die Bestrafung sondern die Resozialsierung. Das finde ich bei manchen Menschen sehr phantasiereich.
Meist heisst es jedoch, daß Kleinkriminelle noch mehr Tricks von den "Grossen" beigebracht kriegen. Soviel zur Erziehung.
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Ich sehe das wie Nele.
Das stimmt nicht. Wer wirklich will der schafft das auch, aber man muss sich auch selbst drum kümmern und nicht meinen die gebratenen Schnitzel kommen angeflogen.
Doch, das stimmt - ich zitiere mal aus meiner vor wenigen Tagen fertig gestellten Facharbeit:
In jeder Sozialschicht finden sich zwar Menschen, die (sehr) gut, mittelgut und weniger gut lesen können, aber vor allem in den unteren Sozialschichten gibt es viele Personen, die große Probleme mit der Lesekompetenz haben und die Kompetenzstufe I (dazu gehört das oberflächliche Verstehen einfacher Texte (...) nicht erreichen. Etwas mehr als 90% der 15-Jährigen erreichen diese Stufe, knapp 10% nicht. Und bei diesen 10% kommt der größte Anteil der Schüler/innen aus Familien ohne Berufsausbildung, sogenannten ungelernten Arbeitern. Noch bedenklicher: 25 bis knapp 40% der Schüler/innen aus unteren sozialen Klassen konnten diese Kompetenzstufe I nicht erreichen.
(...)
Es gibt demzufolge einen Zusammenhang zwischen schulischen Leistungen und der sozialen Herkunft - nicht nur in Deutschland. In keinem anderen OECD-Land wäre der aber so eng wie hier.
(...)
Zum Vergleich: In Finnland und Island, beide Länder schnitten bei der PISA-Studie aus dem Jahr 2000 klar besser ab (Finnlands Schüler/innen landeten sogar auf dem ersten Rang), hängt die Leistung zwar auch mit der sozialen Herkunft zusammen, dieser Zusammenhang ist aber nur halb so gering wie der in Deutschland (trotz ähnlicher Sozialstruktur). Dies hängt in erster Linie mit einer besseren Förderung sozial benachteiligter Kinder zusammen.
(...)Diese Aussagen beziehen sich zwar noch auf die PISA-Studie aus dem Jahr 2000 und die Kompetenz des Lesens - doch es hat sich kaum etwas geändert und in Mathe und Naturwissenschaften sieht es nicht anders aus. Es ist mMn viel zu einfach gedacht, wenn man sagt: "Wer etwas schaffen möchte, der schafft das auch." Wie denn, wenn es schwierigere Voraussetzungen gibt?
Es stimmt schon, dass Eltern und ihre Erziehung gefragt sind - aber die Politik ist gefragt, für die Voraussetzungen zu sorgen. Und die scheint es in anderen Ländern zu geben.
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Seltsamer Fall. Möglich, dass der Täter sozialen Brennpunkten entstammt ... aber sicher sein kann man sich nicht mal dabei.
Ähnliches ereignet sich ja leider immer wieder. Auffallend ist etwa, wie die DB den Einsatz eigener Sicherheitskräfte verstärkt hat. Ich habe es jetzt schon einige Male miterlebt, dass bei einer späten Städteverbindung im Nahverkehr eine Schaffnerin von zwei Kräften der DB-Security eskortiert wurde.
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Das ist auch bitter nötig Albus.
Jetzt ein harmloser Fall anscheinend. Auf Facebook wurde offen fürs Schwarzfahren sympathisiert, Kontrolleure wurden als Buhmänner dargestellt. Hier fängt die Aggression gegen das Personal schon an.
Manche begnügen sich aber nicht damit, das schriftlich auszudrücken.
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Dies hängt in erster Linie mit einer besseren Förderung sozial benachteiligter Kinder zusammen.
Wenn dann fördern und fordern. Wenn ich sehe wieviele Kinder stundenlang (und sich die Nächte um die Ohren schlagen) nur noch am zocken sind weil sich keiner mehr daran stört was sie in ihrer Freizeit tun. Das ist kein Problem von "sozial benachteiligt". -
Klar, aber das hängt direkt zusammen. In anderen Ländern wie Finnland und Island gibt es genauso PCs und genauso junge Menschen, die zocken. Und da klappt es doch auch mit der Förderung. Es ist vielleicht EIN Grund, aber längst nicht der Hauptgrund.
Kindergartenkinder wachsen (fast) nicht mit dem PC auf - und genau im Kindergarten und in den ersten Schuljahren werden die Grundlagen gelegt. Und dafür benötigt man die Politik, die (finanziell) hilft, Kinder - vor allem Migrantenkinder - zu fördern.
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Um zum Ursprung der Fragestellung zurück zu gehen. Ich habe in den 90ern während der Semesterferien in einem Call-Center im Schichtdienst gearbeitet und musste manchmal den letzten Zug gegen 23 Uhr Richtung Heimat nehmen. Als die Geschäftsleitung erfuhr, daß ich auf die Öffentlichen angewiesen war, bekam ich Reizgas-Spray, daß ich lt. Arbeitsvertrag beim Arbeitsweg "griffbereit" mitzuführen hatte. Anfangs hatte ich das belächelt, bis zu dem Tag, an dem eine Kollegin überfallen wurde. Und ich lebte und lebe keineswegs in einem "Brennpunkt". Wenn ich mittlerweile in meinem Dorf nachts mal mit dem Auto unterwegs bin, erschreckt mich schon, wieviele Jugendliche nach Mitternacht in den Bus-Wartehäuschen anzutreffen sind, obwohl dort sicherlich keine Busse mehr fahren.
Ich bin ein altes Relikt, kann dies nicht ganz nachvollziehen, denn wir trafen uns bei Freunden und wenn es später wurde, hat man dort übernachtet - doch die Zeiten haben sich wohl geändert....
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Das Problem ist, selbst wenn jemand zusammen geschlagen wird, keiner kommt auf die Idee zu helfen.
Einmal bin ich am hellichten Tag in die Stadt gefahren und da kamen Punker auf mich zu und setzten sich um mich herum. Einer stiess mir dauernd den Ellenbogen in die Rippen, na wie gehts, na wie gehts. Ich bin ruhig aufgestanden und habe gesagt, "Also dumm anmachen lassen muss ich mich noch lange nicht". Da sie zu erstaunt waren zuzuschlagen, bin ich dann weg gegangen.
Der nächste hatte nicht soviel Glück, den haben sie ordentlich geschubst und Prügel angeboten. Der Fahrer wurde informiert, mehrere Haltestellen danach kam die Polizei und anderthalb Stunden später bin ich genau den Typen wieder begegnet. Gott sei Dank haben sie mich nicht erkannt.
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Du warst selbstbewusst, das ist oft der Schlüssel. Wir wurden auch mal "überfallen" - die Kerle trennten meinen Freund mit abgeschlagenen Flaschen von mir - als ich ausrastete bekamen sie kalte Füße
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Zivilcourage kann in solchen Fällen oft Wunder bewirken, gerade wenn die Täter davon überrascht werden und sich deswegen aus dem Staub machen. Tragisch ist es dann natürlich, wenn Helfer selbst zu Opfern werden - der Fall Dominik Brunner ist so ein trauriges Beispiel, bei dem ein Helfer sogar ums Leben kam.
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Ich bin leider sehr impulsiv - ich habe schon Leute in die Flucht geschlagen, die man mir nicht zugetraut hätte. Ich würde mich lieber in den Griff bekommen, denn ich weiß, daß ich in solchen Situationen mit meinem Leben spiele.
Aber zumindest habe ich keine Angst
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Wie ist das bei euch? Fühlt ihr euch sicher, wenn ihr mit der U-Bahn fahrt, habt ihr schon Erfahrungen mit Gewalt gemacht.
Was kann man eurer Meinung nach gegen die Gewalt tun?Obwohl die Sicherheitsdienste immer weiter aufgestockt werden an den Bahnhöfen, kann man Gewalt nicht immer verhindern. Zumindest nicht von "unserer" Seite. Wir sind zu wenige. DIe Hauptbrennpunkte wie Düsseldorf HBF, Duisburg HBF etc. sind sogar schon mit der BuPo besetzt worden, die dort auch Streife laufen und ihr bestes tun.
Ansich würde ich sagen, dass diverse Vorfälle meistens Abends/Nachts auftreten und ich frage mich wirklich sehr häufig, ob die Eltern das überhaupt wissen, das ihr Junge/ihr Mädel um diese Uhrzeit noch auf Bahnhöfen rumwandert und irgentwelche Leute belästigt.
Erziehung, Umfeld, Sicherheit... Ich denke da spielt alles eine Rolle aber vor allem auch die "Bestrafungen" ... Dazu später mehr.Besoffene Fans machen mir Angst, und die Gewaltbereitschaft dieser Gruppe ist (leider) extrem hoch
Die Gewaltbereitschaft ist allgemein sehr hoch. Egal ob nüchtern oder nicht. Aber das gerade Fußballfans etwas....Impulsiv sind, ist stimmt!
Vor allem wenn 2 Gegner Gruppen aufeinander treffen...Meiner Chefin wurde sogar schon mal der Kiefer gebrochen von Jugendlichen.
Gabs da nicht vorletztes Jahr sogar ein Fall, wo Ausländische Jugendliche (ich glaube es waren 2) einen Mann umgebracht haben, nur weil er einem kleinen Mädchen zu Hilfe kam, was sie zuvor als "Opfer" nahmen?
Das Verhalten ist eine Frage der Erziehung. Wenn die Kinder einfach sich selbst überlassen werden ist das kein Wunder.
Es ist nicht nru die Erziehung. Meistens wissen ihre Eltern gar nicht, was ihre Kinder so treiben. Es liegt am äußerlichen Umfeld und vor allem an den lächerlichen Konsequenzen.
Was soll schon passieren? Sozialstunden? 1 Monat Knast? Das zählt mitlerweile schon zur "coolness"...Die Haupttäter haben Sozialstunden bekommen. Das ist doch ein Witz.
Ich persönlich denke aber, dass das Gefängnis keine Alternative ist - es sei denn, man möchte Rache üben
Natürlich ist Gefängnis eine Alternative. Aber bitteschön nicht 1- 2 Monate. Körperverletzung ist Körperverletzung und Mord ist Mord!
Wenn die Jugendlichen für ihr Handeln auch eine konsequenze Bestrafung bekommen, dann würde sich auch einiges ändern.
Wer sitzt schon gern Monate/Jahre gerne in einer Zelle? Klar, dass das Gefängnis nicht mehr so ist wie früher aber trotzdem ist es eine Einschränkung auf die Freihheit, wovon die Jugendlichen ja nie genug bekommen können.daß ich auf die Öffentlichen angewiesen war, bekam ich Reizgas-Spray, daß ich lt. Arbeitsvertrag beim Arbeitsweg "griffbereit" mitzuführen hatte
DAS ist auf jeden Fall KEINE schlechte Idee... Ich habe auch jeden, der mir am Herzen liegt, mit Reizgas ausgestattet, weil sie vor allem Abends mit Bus und Bahn fahren müssen.
Ich bin leider sehr impulsiv
Das könnte wahrhaftig gefährlich sein... Man sollte sich, bis zu einem gewissen Grad, nichts gefallen lassen aber man sollte sich auch nicht mit den falschen anlegen. Wir leben (leider) in einer sehr gewaltbereiten Gesellschaft die "mal eben" ein Messer o.ä zieht, wenn ihnen was nicht passt.
Manche trainieren sich sogar, damit sie gegen Reizgas "immun" werden...Zivilcourage kann in solchen Fällen oft Wunder bewirken
Oder zum Tod führen (siehe Beitrag oben)
Wenn, dann müssen mehrere an einem Strang ziehen auf gar keinen Fall sollte man alleine gegen sie vorgehen... Das kann böse enden.Traurig - ist aber so.
(Sorry für evtl. Rechtschreibfehler... Bin grad draußen in der Kälte, mir frieren die Finger ab und ich kann am Handy i-wie nicht mehr hochscrollen...)
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helfen im sinne, von polizei anrufen ok, aber mehr würd ich auch nicht machen, bin doch nicht blöd
wohne auf dem land, und da scheint das wogl nicht so schlimm zu sein mit gewalt, selbst nachts ists in den zügen relativ still.
und was benachteiligte kinder angeht, viele grundlagen für später werden von den eltern gemacht oder eben nicht, und billig sind schulen nicht mehr, wennich allein schon überleg was ich an lektüren ausgegeben habe, und fürs ganze schuljahr bekommt man ja nur 100 euro, da bin ich dieses jahr jetzt schon drüber
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