Streik - na wer ist betroffen?

  • Nächsten Freitag soll das ganze noch mal diskutiert werden.


    Ohne KVB bin ich total aufgeschmissen, wenigstens ein Notdienst sollte da sein, meinetwegen einmal in der Stunde nur eine Bahn statt alle zehn Minuten, das ist schon Sch... genug.


    Was ist denn wenn du wirklich akut dringend weg musst und du kommst nicht weg...

  • Ja und als Antwort kriegst Du immer bloss DU MUSST kommen. Aber wie... das sagt einen niemand.


    Es gibt Termine, die musst du wahrnehmen und kannst sie nicht verschieben und das wissen die Verantwortlichen auch.


    Ausserdem die Leute, die sie erreichen wollen, DIE haben nämlich ihre schicken Wagen, in denen sie lachenderweise an uns vorbeifahren, das ist denen doch piepegal.

  • @ albus, natürlich hängen gewisse Ansichten auch von privaten Zugeständnisse ab, doch Sekt ist z. B. ein "Luxusgut" ebenso wie Brantwein und diverse andere alkoholische Erzeugnisse, sogar Schaumwein unterliegt bei gewissen Konditionen der Luxussteuer.


    Und da wundert sich die Regierung, wenn das Volk sich veralbert fühlt? Auf nicht perlende Traubenplörre zahlt man keine Steuer, auf perlende Luxussteuer


    Tja, ich frage mich, ob es überhaupt einen Menschen gibt, der die Logik im Steuersystem - falls vorhanden - vollständig durchblickt. Allerdings beunruhigt mich das gar nicht mal so, nachdem es genügend Probleme höherer Priorität gibt.



    Die "breite Masse" (eine philosophische Kunstfigur, unter die die einzelnen Individuen ungefragt sublimiert werden) denkt nicht (sie denkt nicht einmal ob sie denkt), sondern quasselt ihr vorgesetzte Schlagworte unreflektiert nach. (WO findest du sonst schon mal solch tiefgründige Erörterungen wie diese - die meisten reduzieren sich auf: "Blick - schmacht - dahinschmelz AAAACHCHCH SCHÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖN!!!")


    Für mich ist die breite Masse eine Aggregation der Wählerschaft, das arithmetische Mittel der individuellen Gewichtungen ... und das subjektiv wahrgenommene Result ist eben eine kurzfristig denkende Gesellschaft - oder wie erklärst du dir die Schuldenproblematik in so vielen Staaten ... auch wirtschaftlich sehr erfolgreichen wie Deutschland, die eigentlich ohne Neuverschuldung auskommen könnten?



    ... einmal in der Stunde nur eine Bahn statt alle zehn Minuten, das ist schon Sch... genug.


    Tut mir Leid, ich musste gerade lachen ... ich fahre 15 km zu einem Bahnhof, an dem stündlich ein Zug fährt, am Wochenende nur im 2-Stunden-Takt. Da sehe ich so etwas schon ein wenig anders.


    Gut, für euch spricht, dass man sich an so einen 10-Minuten-Takt auch gewöhnt und sich entsprechend anpasst ... das ist mir schon auch klar.

    1954 - 1974 - 1990 - 2014
    "Des interessiert mi ois net der Scheißdreck. Weltmeister samma, den Pott hamma!"
    Thomas Müller


    Nous sommes unis.

  • wenn Forderungen an finanzschache Kommunen gestellt werden. Wieso sollten diese mit stark steigenden Personalkosten konfrontiert werden, wenn es bei anderen dringlichen Aufgaben wie Investitionsprojekten in Schulen, Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen einen massiven Rückstau gibt?


    Die Kommunen meistern das doch recht unbürokratisch. Im Saarland wurde die Tage im Radio gemeldet, dass die Angestellten im ÖPNV mehr Geld erhalten. Im selben Atemzug wurden aber auch Fahrpreiserhöhungen bekanntgegeben. also sollen sich die Kommunen mal nicht so anstellen, als müssten sie die Kosten allein tragen.
    Und zu den Investitionen in Krankenhäuser zu Beispiel, fällt mir gerade ein, dass das KH in der Nachbarstadt vor 5 Jahren einen nigelnagelneuen OP-Trackt für ein paar Milliönchen bekam und nun überlegt wird, das KH zu schließen und einige Kilometer weiter eine neue Gemeinschaftsklinik zu bauen. Wenn dafür Geld da ist, dann sicher auch dafür, dass der Müllmann seine Familie mit seinem Gehalt auch ernähren kann.

  • Das wirklich Dumme ist das System, nicht das fehlende Geld der Kommunen. Sie bekommen jährlich einen Etat, doch die Gelder sind gebunden. Statt eine Kommune zu belohnen, wenn sie beispielweise den Betrag für Straßenausbau nicht investiert, verfällt dieser und wird im nächsten Jahr erst gar nicht gebilligt. Eine Umschichtung dieser Gelder ist nicht möglich und so werden z. B. dumpf Kreuzungen mit Kreisverkehren ersetzt, statt kindgerechte Fußgängerüberwege zu Bushaltestellen zu errichten, Ulmen und Platanen gepflanzt, statt das Personal für die Pflege der Anlagen aufzustocken, usw.


    Von oben wird des Kommunen so bereits diktiert das Geld auszugeben, wenn sie im nächsten Jahr nicht leer ausgehen wollen.


    Aber sich Gedanken darüber zu machen, daß die Besetzung im Rathaus nur noch aus 400-€-Kräften besteht, der arbeitende Anteil der Anwohner somit keinen Ansprechpartner mehr vorfindet, da man die Öffnungszeiten auf 3 Stunden am Vormittag reduzieren musste - das scheint zu weit hergeholt.


    Ich gebe Hexchen uneingeschränkt Recht, wenn sie anprangert, daß bei allen Streiks, die den öffentlichen Sektor betreffen, der Bürger die Konsequenzen ausbaden muss. Aber es ist leider in Deutschland wohl ein Mentalitätsproblem, denn in anderen Ländern zieht der Bürger nicht den Schwanz ein und leidet, sondern er geht ebenfalls auf die Straße - ob mit Erfolg, lasse ich dahingestellt. Zumindest bin ich davon überzeugt, würde ein Politiker in Düsseldorf oder Berlin eher auf die Volksmeinung aufmerksam, wenn auch dessen Chauffeur sich mit Bus- und Bahnfahrern solidarisch zeigen würde und schlicht nicht zum Dienst erschiene. :hmm

  • wie erklärst du dir die Schuldenproblematik in so vielen Staaten ... auch wirtschaftlich sehr erfolgreichen wie Deutschland, die eigentlich ohne Neuverschuldung auskommen könnten?


    Kurz und knapp: Das sich paar wohlsituierte Herren (unter ihnen auch Bänker der oberen Chefetagen) gemütlich bei einem (?) Getränk ihrer Wahl zusammensetzen und überlegen, wie weit sie die Schraube, mit der sie die materielle Grundlage für ihren "gehobenen Lebensstil" erpressen, wohl diesmal anziehen können ohne von ernstzunehmenden Gründen für ihr persönliches baldiges Ableben erschlagen zu werden. :hmm
    (Die ausführliche Variante steht in dicken, großformatigen Druckerzeugnissen, deren von Lobbyisten ausklamüserten Preis einen festgesetzten Steuersatz zum Sichern des erwähnten Lebensstils der besagten Herrschaften beinhaltet :rofl: ) :undweg:

  • Es geht den Herren doch nicht nur um ihren derzeitgen Lebensstil, sondern auch ihr Greisentum. Doch diese Leute werden sich igendwann umschauen, wenn sie die Sprache ihrer Pflegerin nicht mehr verstehen.


    Aber derzeit lenken wir den Wähler doch lieber mit Themen wie Mindesthaltsbarkeitsdatum, Wasserverbrauch oder schlicht Organspenedn ab. Klingt alles so wichtig, und regt die 3 Hirnzellen des Wählers von den wichtigen Themen ab.

  • kindgerechte Fußgängerüberwege zu Bushaltestellen


    Solch einen Fußgängerüberweg hat unsre Gemeind vor einem Jahr angelegt, als die Zweigstelle unserer Grundschule geschlossen wurde und die Kleinen nun mit dem Bus zum Hauptgebäude fahren mussten. Es ist zwar eine recht übersichtliche Stelle, aber darin liegt halt auch das Problem, die Auros rasen um die Kurve, hinter der die Kinder halt rüber gehen müssen. Also Übergang (Insel) gebaut. Der wurde aber sicher 3 mal die Woche nieder gemäht, weil er halt auf der üblichen Abkürzung lag. Und als sich dann die großen LKW`s verkeilten, weil sie zu lang für diese Kurve waren ( Übrigens nur die, die die Maut sparen wollten/sollten), wurde der sichere Weg wieder abgebaut. Die Kleinen können jetzt wieder kucken und hoffen, dass kein Auto kommt. Also so lange für solch eine Irrsinn Geld vorhanden ist, hab ich mit unsrer Kommune recht wenig Mitleid.

  • Das ist, was ich meinte. Geld ist da, doch die Kommunen dürfen es nicht da ausgeben, wo es nötig ist.


    Nun werd ich langweilig:


    Als bei einer Bürgeranhörung ich gegen den geplanten Kreisverkehr und für ein neues Bushäuschen sprach, sagte der Polit-Esel: "Wenn ihre Oma Ihnen 5oo Euro für ein neues Sofa geben will, nehmen Sie das doch auch, selbst wenn Ihr Sofa noch intakt ist.


    Meine Antwort gefiel ihm nicht, denn ich konterte, wenn dies seine Einstellung sei, wäre der Rest der Diskussion für mich hinfällig und ich würde gerne auf weitere Einblicke bezüglch seines Charakters verzichten.
    :hmm

  • Übergang (Insel) gebaut. Der wurde aber sicher 3 mal die Woche nieder gemäht, weil er halt auf der üblichen Abkürzung lag.


    Dagegen hab´ ich bei unseren holländischen Nachbarn ein Mittel gesehen:
    Der Fußgängerüberweg (dort mit Zebrastreifen gekennzeichnet) wurde auf Bürgersteigniveau angehoben (mit An- und Abfahrtsrampe für die Autos).
    Wer sein Auto liebt, fährt da gaaaaaaanz langsam und vorsichtig drüber. :happy: (Wer da NICHT langsam und vorsichtig drüberfährt, ist das letzte Mal drübergebrettert :huepf::rofl:

  • Die Streikenden sollten aber auch daran denken, daß Menschen ihre Jobs verlieren werden, weil sie nicht zur Arbeit kommen, mehr Unfälle auf den Strassen, weil die ganzen Sonntagsfahrer rauskommen, das kanns doch echt nicht sein.

  • Es dürfte wohl weniger den Bund, sondern hauptsächlich die Kommunen betreffen. Und wenn ich mir in meiner heißgeliebten Heimatstadt ansehe, dass die gleiche Straße in den letzten Jahren 5 x aufgerissen, asphaltiert und wieder aufgerissen wurde und Fahrzeuge zu absolut schwachsinningen Umleitungen gezwungen werden, hält sich mein Mitleid in Grenzen :gruebel:


    Es ist absolut o.k., wenn staatliche Stellen keine Gewinne erzielen müssen (das ist nun wirklich nicht Sinn von Bildung, Kultur etc.), aber müssen sie deshalb so unwirtschaftlich arbeiten? Der Straßenbau ist wirklich das allerbeste Beispiel dafür - da ließe sich sicher richtig Geld sparen, das an anderer Stelle dringend gebraucht wird.

    Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommele nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten und Aufgaben zu vergeben, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem endlosen, weiten Meer.
    (Antoine de Saint-Exùpery)

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