Lasst uns mal über das "Betreuungsgeld" reden.

  • Ich finde das auch nicht sinnvoll. Man muss in vielen Fällen (nicht allen) davon ausgehen, dass das Geld woanders hinfließt. Außerdem finde ich, dass ein Kind ab 3 Jahren am Besten immer in den KiGa gehen sollte. Dort lernt es eine Menge und ist nur förderlich für die Entwicklung. Es muss ja nicht den ganzen Tag da sein. Vormittags reicht ja vollkommen.

  • Aber wie willst du das nachprüfen? Also, was wäre erlaubt, sich für die 150 Euro zu kaufen und was wäre verboten. Was will man also kontrollieren?

    Wer hat denn gesagt, dass das Geld dem Kind Zugute kommen soll. Es ist ein Betreuungsgeld, für die Eltern. Eine Prämie, Belohnung, Entschädigung, was auch immer.

    Wenn diese Frauen sich entscheiden ihr Kind daheim zu fördern und sich darum zu kümmern, sollen sie bestraft werden? Entschuldige, aber das ist eine sehr einseitige Sichtweise.

    Momentan nehmen wir ja noch Konstellationen an, die so ja noch gar nicht genau definiert sind.
    Wenn ich also der Meinung bin, dass Frauen, die Zuhause bleiben kein Betreuungsgeld bekommen sollen, dann gilt das für alle. Wenn ich Zuhause bleibe macht das ja keine Aussage über meine finanziellen Möglichkeiten.

  • Sorry, Rickerl, aber es soll auch Frauen geben, die keinen Job finden, ungewollt in H4 gerutscht sind und liebend gerne wieder arbeiten würden. Wenn diese Frauen sich entscheiden ihr Kind daheim zu fördern und sich darum zu kümmern, sollen sie bestraft werden?



    Es geht doch nicht um die Förderung, jedenfalls mir nicht. ich gehe schlicht davon aus, daß man als Mutter/Vater sein Kind bestmöglichst fördert. Punkt!


    Dafür ist das Geld aber doch nicht gedacht. Es ist für die Kitaplätze, die nicht ausreichend vorhanden sind, damit alle, die einen wollten, dort einen bekommen. Die beste Freundin meiner Tochter hat mitten während der Ausbildung ein Kind bekommen und braucht einen Kitaplatz, damit sie ihre Ausbildung fortstzen kann. Wenn sie den nicht bekommt, oder für einen noch dringlicheren Interessenten ihren Platz hergibt, sind die 150€ wenigstens eine kleine Entschädigung, SO habe ich das verstanden und gemeint!

  • Die beste Freundin meiner Tochter hat mitten während der Ausbildung ein Kind bekommen und braucht einen Kitaplatz, damit sie ihre Ausbildung fortstzen kann. Wenn sie den nicht bekommt, oder für einen noch dringlicheren Interessenten ihren Platz hergibt, sind die 150? wenigstens eine kleine Entschädigung, SO habe ich das verstanden und gemeint!


    Dan wäre es hilfreich gewesen diese Info einfließen zu lassen. :hmm

  • Doch Ricky, weil im Raum steht, daß H4-Empfängern dieses Geld wieder abgezogen werden soll.

    Darum ist es erstmal wichtig zu wissen, wer nun wirklich dieses Geld erhalten soll.
    Wenn es so ist, dass ALLE die Zuhause bleiben und KEINEN Kita-Platz beanspruchen das Betreuungsgeld bekommen, dann seh ich so spontan keinen Grund dies auch den Hartz 4 Empfängern vorzuenthalten.
    ABER: Ich unterscheide schon zwischen Hartz 4 Empfängern und Hartz 4 Empfängern. Was man sicher, rein gesetzlich, nicht darf. Und wenn ich mir nun vorstelle, dass eine Familie in der 2. Generation schon sozialhilfeabhängig ist, nicht arbeiten will und 99 Kinder Zuhause hat, da krieg ich Plaque, wenn ich daran denke, dass dort Geld reingepumpt wird. Sorry. Da muss es für mich eine andere Regelung geben.

  • Ja, und die Frage ist: Wie findet man heraus, ob jemand H4 benutzt, um sich das Leben gemütlich zu machen, oder weil er arbeiten will, aber keine Arbeit findet bzw. krank ist und nicht arbeiten kann.


    Das ist leider das Schwierige. Und beim Kranksein stellt sich wieder die Frage, ob derjenige, was dafür kann (Fettleibigkeit, wenn man schlicht und einfach zu viel und ungesund isst), oder ob es eine Krankheit ist, für die derjenige nichts kann. Es gibt ja auch welche, die schon bei jeder Kleinigkeit zu tun, als ob sie todkrank wären und sich einfach den richtigen Arzt suchen, der ihnen das abnimmt.


    Hachja, es wäre ja so schön, wenn es ein Patentrezept gäbe :lachen: *träum*

  • Sehe ich ganz genau so. Geld soll ausgegeben werden, um gute Betreuungsmöglichkeiten für Kinder zu schaffen, damit die Eltern die Chance haben zu arbeiten. Wählt jemand freiwillig, sich lieber um Haushalt und Kind zu kümmern, während der Partner oder die Partnerin arbeitet, so ist das erst einmal die Privatangelegenheit des Paares, spiegelt aber in heterosexuellen Partnerschaften auch deren Rollenverständnis wieder (was sich auch auf das Kind auswirken kann, obwohl es natürlich keineswegs der einzige Einfluß ist).


    was soll denn das mit rollenverständniss zu tuen haben? wenn der mann doch mehr verdient, warum sollte die frau nicht zuhause bleiben dürfen, bzw nur halbtags arbeiten gehen damit die kinder nicht den ganzen tag im kindergarten sind?! ich würde mein kind nie den ganzen tag darein stecken, die haben dann doch gar nix mehr von ihrer mutter. man kann nachmittags auch so was mit ihnen machen

  • Ich finde es nicht so und es widerspricht sich auch mit dem Ziel der Regierung, mehr Kita-Plätze für die Unter-3-Jährigen zu schaffen. Eine Gefahr ist, dass in vielen Familien das Geld nicht da ankommt, wo es ankommen soll - direkt beim Kind. Besser fände ich Investitionen in Kindertagesstätten und Schulen.

    Jetzt mal DIREKT aus der Situation heraus gesprochen:


    Bei mir ist noch jeden cent, den ich bisher von Staat erhalten habe
    in die Kinder gefloßen!


    Sei es Kindergeld, Erziehungsgeld oder jetzt mein Lohn!
    Kaum beziehe ich mal (wegen Trennung) Hartz IV AUFSTOCKUNG, schon hab ich mich gekümmert.


    Es kann sich kaum einer vorstellen, wieviel Steine einer allein erziehenden Frau in den Weg geworfen werden!


    Ich tue wirklich ALLES, um aus dieser Schiene rauszukommen, aber das ist nicht so einfach!


    Da steht noch ein Haus (aus dem ich augesperrt wurde), aber das Jobcenter verdingt sich einen Anspruch auf den Gewinn!


    (Welchen Gewinn? Das Haus steht noch mit € 188.000 in der Kreide).
    Mein zukünftiger EX-Mannist selbstständig (wir müssen NICHT drüber reden, was er angeben wird, oder???)


    Keiner versteht, welche Wege ich gehen musste, um überhaupt über die Runden zu kommen!


    Ich hab immer gearbeitet und schulter jetzt auch alles. Hab aber die letzten 15 Jahre nicht mehr verdient als € 400!


    Jetzt kommt ihr! Betreuungszeiten? Ich KANN mein Kind (8 jahre) nicht betreuen! Ich MUSS arbeiten! Den Jungd im JC ist es aber egal, WIE!
    Hauptsache es wird!
    DIESES THema sollte man mal unter 4 Augen erörtern! :wall:

  • ich würde mein kind nie den ganzen tag darein stecken, die haben dann doch gar nix mehr von ihrer mutter. man kann nachmittags auch so was mit ihnen machen

    Hab ich auch IMMER geasagt, aber was bleibt Dir im Grenzfall über???


    Glaub mir, NIX!

    • Official Post

    Wenn es einem Kind ohne Betreuungsgeld nicht gut geht, dann mit auch nicht. In beiden Fällen muss sich dann das Jugendamt drum kümmern.
    Fazit: Man kann schon sehr wohl kontrollieren was mit dem Betreuungsgeld passiert, bzw. ob ein Kind richtig versorgt wird oder nicht. Und letzteres ist viel wichtiger als die Feststellung das das Betreuungsgeld evtl. genommen wird um an Geld zu kommen. So umfangreich ist das Betreuungsgeld aber auch nicht, das jemand deshalb zuhause bleiben wird.

  • Es gibt gute Eltern, die arbeitslos sind und schlechte Eltern, die mehr Geld haben und umgekehrt.


    Der wichtigste Punkt für mich ist, dass ich der Meinung bin, dass Kinder unter Kinder kommen müssen, damit sie spielerisch das Miteinander lernen, Freunde finden und etc. Natürlich wissen Eltern am besten, wo die Stärken des Kindes sind, allerdings können sie andere Kinder nicht ersetzen.


    Und ich fürchte in manchen Haushalten sitzt Kind plus Eltern wie angesprochen bestenfalls vor der Sesamstrasse

  • Ja klar, für mich auch.
    Allerdings bin ich auch zusammengezuckt, als es hieß, dass Hartz IV Empfänger es nicht bekommen sollten, bzw. dass es verrechnet wird. Damit unterstellt man ihnen automatisch, dass das Geld dann in neue Ballerspiele, Alk und Zigaretten investiert und das Kind vor den Fernseher geparkt wird.
    Da habe ich Probleme mit.


    Dann bekommt dann eventuell eine gut situierte Arztgattin die Knete, weil sie zu Hause bleibt. Backt die dann mit den Kindern Sandkuchen, knetet und malt mit denen? Oder investiert sie es in Schampus auf dem Tennisplatz.


    Ich weiß, das ist jetzt auch sehr schwarz/weiß. Ich denk da nur leider immer an meine eigene Freundin. Die brachte ihren Sohn immer im Audio Cabrio in den Kindergarten. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, aber die Familie hat keinen Cent für den Kindergarten bezahlen müssen, weil sie als Selbständige das Geld so gut anlegen konnten, dass sie auf dem Papier nur Schulden hatten.


    Meine Freundin hätte die 150 Euro jedenfalls, ohne mit der Wimper zu zucken, eingesteckt.

  • Schwarze Schafen gibt es eben an allen Ecken.


    Darum bin ich im Grunde auch gegen dieses Betreuungsgeld. Wer arbeitet muss dann das Geld für eine Kita, so sie dann kostenpflichtig ist, verdienen. Wer kein Geld für die Kita hat, bekommt vlt. auf anderen Wegen Unterstützung, und wer eh Zuhause sein Kind betreut braucht dafür keine Bezahlung.


    Da wäre es mir auch wichtiger Kita-Plätze zu schaffen, DAMIT die Eltern arbeiten gehen können.
    Für mich wär das Betreuungsgeld ein Fass ohne Boden, das keiner kontrollieren kann.

  • Generell bin ich für das Betreuungsgeld - und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Die Eltern von Kleinkindern sollen selbst entscheiden dürfen, wie sie ihre Kinder betreuen (lassen) wollen. Der Staat hat beide Arten der Betreuung zu akzeptieren und in dem Fall, weil die Betreuung durch die Eltern selbst mindestens gleichwertig ist, auch entsprechend zu fördern. Die 150 Euro sind sicherlich keine Kompensation für das entgangene Einkommen, wenn ein Elternteil zuhause bleibt. Allerdings ist es eine Wertschätzung dieser Alternative ... und eine gewisse Gegenleistung dafür, dass der Staat weniger Krippenplätze schaffen und unterhalten muss.


    Allerdings bin ich auch zusammengezuckt, als es hieß, dass Hartz IV Empfänger es nicht bekommen sollten, bzw. dass es verrechnet wird. Damit unterstellt man ihnen automatisch, dass das Geld dann in neue Ballerspiele, Alk und Zigaretten investiert und das Kind vor den Fernseher geparkt wird.
    Da habe ich Probleme mit.


    Als es um Hartz-IV-Empfänger ging, dachte ich das genaue Gegenteil. Es wäre nicht sinnvoll vertretbar, in diesen Fällen zusätzlich das Betreuungsgeld zu zahlen. Arbeitslosengeld II ist eine staatliche Subvention, ein Einkommen, das man bekommt, obwohl man nicht arbeitet - aus welchem Grund auch immer. Wenn man jetzt sein Kind selbst betreut, dann ist das eine Arbeit, die mit einer Prämie von 150 Euro bedacht wird. Nachdem das immer noch zu wenig zum Leben ist, wird entsprechend aufgestockt ... bis das Hartz-IV-Niveau erreicht ist.


    Das ist aus meiner Sicht eine faire Regelung ... in keiner Weise wird Hartz-IV-Empfängern damit etwas unterstellt.

    1954 - 1974 - 1990 - 2014
    "Des interessiert mi ois net der Scheißdreck. Weltmeister samma, den Pott hamma!"
    Thomas Müller


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  • Die 150 Euro sind sicherlich keine Kompensation für das entgangene Einkommen, wenn ein Elternteil zuhause bleibt.

    Wenn ich mich entscheide Kinder zu bekommen, dann muss ich sie mir auch irgendwo leisten können. Leider ist das mittlerweile so. Kinder sind Luxus. Das kann ich am Anfang übersehen und wenn ich meine Kinder in die Kita schicke, weil ich wieder arbeiten will, dann muss ich das bezahlen, und wenn ich mich entscheide sie Zuhause allein zu betreuen, sehe ich nicht die Notwendigkeit, dass dies bezahlt wird. Da muss in meinen Augen nichts kompensiert werden.


    Nun kommt es zu den Fällen, bei denen vlt eine unerwartete Arbeitslosikgkeit, Gehaltskürzung, Trennung, whatever eintritt. Diesen Eltern kann gern nach Prüfung des Sachverhaltes finanziell geholfen werden.
    Aber generell mit dem weiten Ärmel der Großzügigkeit die Gelder zu verteilen halte ich nicht für sinnvoll.

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