Sieben auf einen Streich
[Blockierte Grafik: http://static2.fore.4pcdn.de/premium/Streaming/49/ce/98457-screenshot.jpg]
Video: Harry Potter für Kinect verknüpft erstmals alle Folgen in einem Spiel.In
Harry Potter für Kinect haben Fans endlich die Gelegenheit, alle
Abenteuer des berühmten Zauberlehrlings gebündelt zu erleben. Doch bevor
man sich für die nächsten sieben Jahre in der Zauberschule Hogwarts
einschreibt, kann man nicht nur entscheiden, ob man vorzugsweise mit
rechts oder links zaubern, sondern auch ob man die bevorstehenden
Prüfungen in den jeweiligen Originalrollen oder lieber selbst bestreiten
möchte.
Dank Kinect-Kamera gibt es die Möglichkeit, sein eigenes
Konterfei ins Spiel einzubinden und mit passendem Kopfschmuck zu
versehen. Später kann man auch frei zwischen allen anderen Charakteren
wählen und so völlig skurrile oder gar paradoxe Situationen wie
Zauberduelle zwischen eineiigen Potter-Zwillingen heraufbeschwören.
Auch
wenn derlei Kuriositäten für manche sicherlich verführerisch sind, hat
die Charakterwahl spielerisch keinerlei Auswirkungen. Doch man kann
nicht nur das eigene Aussehen, sondern auch den Schwierigkeitsgrad
jederzeit wechseln - wenn auch nur zwischen einfach und fortgeschritten.
Darüber hinaus kann man je nach Spielfortschritt diverse Sonderstunden
leisten, sich vom sprechenden Hut Lieder vorsingen lassen oder
Dumbledores gefiederten Begleiter Fawkes streicheln.
Kurz und schmerzlos
[Blockierte Grafik: http://static2.fore.4pcdn.de/premium/Screenshots/13/ad/92411387-medium.jpg]
Die verschiedenen Zauberduelle sind auch zu zweit spielbar.
Auf den Verlauf der einzelnen Schuljahre hat man keinen Einfluss. Jedes
Jahr stehen zwischen drei und fünf Aufgaben an, die es in vorgegebener
Reihenfolge zu meistern gilt. Hier darf man zwar viele bekannte
Filmszenen persönlich nacherleben, die Auswahl ist nicht immer
glücklich, die erzählerische Einbettung trotz einiger deutscher
Originalsprecher vergleichsweise knapp und unspektakulär.
Auch
bei der spielerischen Aufbereitung fährt man eingleisig: Körperliche
Reaktionstests wie rechtzeitiges Ducken, Hüpfen oder zur Seite lehnen
stehen klar im Vordergrund, Auffassungsgabe oder Köpfchen sind eher
selten bzw. überhaupt nicht gefragt. Schade, denn mit einer gesunden
Mischung aus Geschicklichkeits- und Rätselaufgaben hätte man Potter-Fans
bestimmt weit mehr begeistern können als mit immer wieder anders
verpackten Ziel- und Ausweichspielchen...
Doch auch hier gibt es
Einsätze, die positiv herausstechen. Neben den oft mehrstufigen
Auseinandersetzungen mit Lord Voldemor & Co. wissen auch
vermeintlich unspektakuläre Aufgaben wie das Umtopfen von Alraunen oder
Brauen von Zaubertränken zu gefallen. Die Bewegungssteuerung ist dabei
weitestgehend intuitiv und wird in der Regel auch gut angezeigt und
erkannt. Doch ausgerechnet beim Zaubern gibt es immer wieder Probleme.
Wie bitte?
[Blockierte Grafik: http://static2.fore.4pcdn.de/premium/Screenshots/2c/df/92411377-medium.jpg]
Beim Quidditch wird boxend und tretend um die Wette geflogen.
Vor allem das Wechseln der Zaubersprüche kostet viel Zeit und Nerven.
Immer wieder werden hier einfachste Posen falsch oder gar nicht erkannt.
Vielleicht liegt es daran, dass sich die dafür nötigen Gesten kaum
voneinander unterscheiden. Aber auch der ebenfalls mögliche Wechsel über
Sprachbefehle ist viel zu oft reines Glücksspiel - besonders bei
Kinderstimmen. Dabei wäre es eigentlich die perfekte Lösung gewesen, die
bis zu sieben verfügbaren Zauber wie Expelliarmus, Levicorpus oder
Incendio unabhängig von der Körperhaltung einfach beim Namen zu nennen.
Die
zum Teil auch zu zweit bestreitbaren Zauberduelle verlieren dadurch
leider extrem an Reiz. Auch der Besensport Quidditch kann zu zweit
gespielt werden. Allerdings rast man hier nur eine vorgegebene Strecke
schlagend und tretend um die Wette. Solisten können sich hingegen auch
als Torhüter versuchen. Auch sonst gibt es natürlich viele bekannte
Ereignisse und Schauplätze wie das Trimagische Turnier, den Raum der
Wünsche oder die Horkrux-Hatz, die allerdings recht lieblos und für
Potter-Neulinge auch oft zusammenhanglos aneinandergereiht wirken.
Fazit
Auch wenn manche Hogwarts-Jahre in Harry Potter für Kinect nur aus
drei mäßig spannenden Minispielen bestehen, die man in wenigen Minuten
hinter sich gebracht hat, kann sich das Spielangebot durchaus sehen
lassen. Neben den typischen Ziel- und Ausweichspielchen gibt es auch
exotischere Aufgaben wie das Brauen von Tränken, Umtopfen kreischender
Alraunen oder Beseitigen magischen Ungeziefers. Natürlich dürfen auch
klassische Quidditch-Matchs, Duellierclub-Einsätze sowie Schlüsselkämpfe
gegen Voldemort und Co. nicht fehlen. Die Bewegungssteuerung
funktioniert dabei meist recht ordentlich. Die Spracherkennung ist
jedoch sehr durchwachsen und auch die Zauberwahl mittels Gesten klappt
eher schlecht als recht. Dabei hätte man gerade hier, allein schon durch
die Mehrspielerkomponente, gut punkten können. Doch die Chance hat man
klar vertan. Schade ist auch, dass die Präsentation ziemlich
vernachlässigt wurde und es statt packender filmischer Einbettung nur
kümmerliche Spielszenen und Standbilder gibt.
Vergleichbare Spiele
quelle - 4Players