Ahmed Mohamed, dessen selbst gebastelte Uhr in einer texanischen Schule mit einer Bombe verwechselt wurde, bekommt mächtig Unterstützung. US-Präsident Obama schrieb auf "Twitter"; "Coole Uhr, Ahmed. Willst Du sie ins weiße Haus bringen?" Der Fall des dunkelhäutigen und muslimischen Jungen wurde am Mittwoch zum Politikum. Der Neuntklässler war am Montag im texanischen Irving aus dem Unterricht heraus von der Polizei abgehört und verhört worden, weil seine Lehrerin die aus mehrren Drähten und Schaltteilen zusammengebaute Uhr für eine Bombe gehalten hatte.
"Wir sollten mehr Kinder wie Dich dazu bringen, Wissenschaft zu mögen", twitterte Obama nun am Mittwoch. "Es ist das, was Amerika groß macht." (*lol*) Die Bauteile der Uhr hatten aus Ahmeds Schulranzen geragt, und die Uhr hatte während der Stunde gepiept. Die Beteuerungen des Jungens waren vergebens. Er wurde abgeführt (!), von sechs (!) Polizisten vernommen, ihm wurden Fingerabdrücke abgenommen (!) und er wurde stundenlang festgehalten - obwohl längst feststand, dass es sich um keine Bombe handelte! Irvings Polizeichef Larry Boyd sagte in einer Pressekonferenz am Donnerstag, Ahmed habe keine Konsequenzen zu befürchten (gnädig!). Er fügte hinzu: "Wir leben in einer Zeit, in der man sowas einfach nicht mit zur Schule nehmen kann." Die Polizei habe unabhängig der Religion, wie Rasse des Jungen gehandelt. "Natürlich" sei diese Uhr verdächtig gewesen, sagte Boyd.
(Achtung, nun wird es 'lustig'!) -
Die Handschellen (!) hätten der eigenen Sicherheit (!) des Jungen, sowie der (scheinbar ganz armen, wie hilflosen Polizisten!) gedient!
Die Angst vor Terror und Anschlägen nimmt in den USA mitunter extreme Züge an. Fast jede Schule, hat ein festes Ablaufprotokoll für Zwischenfälle. "Wir haben quer durch das Land, so entsetzliche Dinge an unseren Schulen gesehen, dass wir lieber auf Nummer sicher gehen." (Ja, und dies hat natürlich gar nichts mit euren komischen Waffengesetzen zu tun, Sheriff!) sagte Boyd. Obamas Sprecher Josh Earnest sagte, Ahmeds Arrest sei ein lehrreicher Moment für das ganze Land. "Wir müssen uns ein paar schwierige und bohrende Fragen stellen", falls Ahmed doch wegen seiner Hautfarbe oder seines "muslimischen" Hintergrundes arrestiert worden sei. Das Weiße Haus freue sich, Ahmed zu seiner baldigen Astronomienacht einzuladen. Dort verbringen Astronauten und Wissenschaftler Zeit mit jungen Menschen.
Ahmeds vor Jahren aus dem Sudan eingewanderter Vater sagte: "Ahmed möchte gute Sachen für die Menschen erfinden. Aber weil er Mohamed heißt und auch wegen des 11. Septembers ist er schlecht behandelt worden". Ahmed durfte drei Tage lang nicht zur Schule gehen (!). Er habe geschworen, nie wieder eine Erfindung mit zur Schule zu nehmen.
- erschienen am 17. September im 'neuen Deutschland'.
Meinungen, 'Lösungsvorschläge'?