Bis Anfang des 18. Jahrhunderts war Tibet, eine Region ohne festgelegte Grenzen, bei innerer Autonomie unter mongolischer Schirmherrschaft. Mit dem Niedergang der mongolischen Macht brachen auf tibetischem Gebiet "Nachfolgeunruhen" aus.
Aufgrund dieser Unruhen erklärte China um 1720 das Gebiet Tibets zu seinem Protektorat bei voller innerer Autonomie Tibets. Diese Konstruktion hielt fast 200 Jahre lang und sie hatte Vorteile für beide Seiten.
Die Tibeter waren Herr im eigenen Land und weitgehend ungestört und unter sich. Chinesischen Einfluß gab es nur in den östlichen Randlagen Tibets zu der chinesischen Tiefebene. Dies sind bis heute die Gebiete mit einem größeren Bevölkerungsanteil von Han-Chinesen. Darüber hinaus hatte kaum ein Chinese aus dem Flachland die Motivation, über die tibetischen Trampelpfade - und in Tibet gab es keine Straßen sondern nur Trampelpfade, wenn überhaupt - viele hundert Kilometer durch fast unbewohntes und oft unbewohnbares Gebiet zurückzulegen. Jede Reise in Tibet war beschwerlich und ohne ortskundige Begleitung nicht zu machen. Es gab in Tibet zudem fast nichts, mit dem die Chinesen hätten den Handel treiben können, der diese aufwändige Reise hätte rechtfertigen können. So verweilten zur Zeit des Einmarsches Chinas in den damals unabhängigen Teil Tibets im Jahr 1950 dort nur 6 Ausländer.
Westtibet vom Space Shuttle aus gesehen. Links das tiefere Vorland des Himalayas dann der schneebedeckte Himalaya, dahinter die tibetische Hochebene mit großen Seen
Auf der anderen Seite garantierte diese Stellung als chinesisches Protektorat der Bevölkerung Tibets den Schutz gegen äußere Feinde und damit den äußeren Frieden.
Für die Chinesen hatte dieser Zustand des Protektorats über Tibet den Vorteil, dass klargestellt war, dass China bis zum Gebirgskamm des Himalayas Gebietsansprüche hatte. Es wurde klargestellt, ab wann fremde Mächte chinesisches Hoheitsgebiet betraten, und einen Krieg mit China wollte keiner der kleineren umgebenden Staaten beginnen.
Aufgrund dieser Konstellation wird in alten europäischen Atlanten Tibet stets als Teil Chinas dargestellt, während die Bevölkerung Tibets, wie auch die führende politische Schicht, von solch einer Zugehörigkeit Tibets zu Chinas nichts spürte.
Die Lage änderte sich mit dem Auftauchen der englischen Invasionsarmee, welche die Außengrenzen Chinas nicht respektierte.
Zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert war Tibet ein starkes Reich. Nach der Schwächung der Position der tibetischen Könige im 10. Jahrhundert bildete sich die prägende Form der tibetischen Gesellschaft aus. Das Land war in drei unterschiedliche Besitzformen unterteilt, freier Grundbesitz, in Ländereien der adligen Familien, und Ländereien unter der Verwaltung verschiedener buddhistischer Klöster. Diese Form bestand bis in die 1950er, wobei zu diesem Zeitpunkt mehr als 700.000 der 1.25 Millionen starken Bevölkerung als vom Adel oder den Klöstern abhängige Bauern tätig waren.
Im 13. Jahrhundert wurde Tibet in das mongolische Reich eingebunden. Die Mongolen gewährten die weltliche Herrschaft über Tibet der Sa-skya Schule des tibetischen Buddhismus. Es folgten Zwischenregierungen, mit drei Herrschafts-Dynastien. Während der letzten Invasion der Mongolen am Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die letzte verbleibende religiöse Linie, die der Dalai Lamas, zur offiziellen Regierung erklärt.
Tibetische Holzhäuser
Im frühen 18. Jahrhundert etablierte China das Recht bevollmächtigte Regierungsvertreter, so genannte Amban, in Lhasa zu stationieren. Als die Tibeter im Jahr 1750 gegen China rebellierten und den Regierungsvertreter töteten, erwiderte China dies durch den Einmarsch ihrer Armee und der Einsetzung eines neuen Vertreters. Die tibetische Regierung führte jedoch wie zuvor ihre Arbeit fort.
Während des 19. Jahrhunderts lebten die Menschen in einem feudalen System unter den Lamas. Die großen Klöster besaßen den Hauptanteil des Landes und monopolisierten das Bildungssystem sowie die meisten wirtschaftlichen Aktivitäten und zogen Abgaben ein. Ein Handel mit dem Ausland gab es bis auf ein paar Ausnahmen mit Indien, Turkestan und China nicht. Der Dalai Lama wurde als das Oberhaupt angesehen, aber sein Einfluss schwankte mit seinen persönlichen Fähigkeiten. Durch das System der Reinkarnation gab es lange Phasen, in denen der Dalai Lama zu jung war, um sein Amt auszuführen. In dieser Zeit wurde der Panchen Lama als effektive Führung des Landes angesehen.
Das Kloster Sumtseling Gompa
Das traditionelle Tibet vor der chinesischen Annexion glich in vielen Aspekten dem religiös dominierten Mittelalter in Europa. Die Regierungsform war Feudalismus, in dem eine Oligarchie aus Adel und Klerus (Lamas) über die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung herrschte, die zum Großteil leibeigene Bauern waren. Ebenso war die gesamte Infrastruktur des Landes extrem zurückgeblieben und stark reformbedürftig (so bauten beispielsweise erst die Chinesen das erste wirkliche Krankenhaus in ganz Tibet). Auch wurde Tibet durch den Dalai Lama gegen Einflüsse von außen abgeschottet. Zum Zeitpunkt des Einmarsches der Volksbefreiungsarmee 1949 befanden sich nur sechs Ausländer in Tibet - darunter Heinrich Harrer und Peter Aufschnaiter.
20. Jahrhundert
Während der Phase des Great Game erneuerten die Briten ihr Interesse an Tibet, da sie eine Inbesitznahme Tibets durch Russland befürchteten, das seinen Einfluss nördlich und westlich von Tibet ausweitete. Das Drängen auf ein Abkommen mit England wurde jedoch von der tibetischen und der chinesischen Regierung abgelehnt. Als Antwort erreichte 1904 eine britische Expedition unter der Leitung von Francis Younghusband nach kurzen Kämpfen mit der schlecht ausgestatteten tibetischen Armee die Stadt Lhasa. Hinzugefügt werden muss noch, das Lhasa sehr schwer zu erreichen war, und die Tibeter sehr misstrauisch gegenüber Fremden waren.
Wüste in Ladakh
Nach der Flucht des 13. Dalai Lama in die Mongolei erwirkten die Briten mit den verbleibenden tibetischen Vertretern ein Abkommen, in dem die Öffnung der Grenze und der Handel zu Britisch-Indien begünstigt wurden. Weiterhin wurde festgelegt, dass Tibet nicht ohne Einverständnis der Briten in Verhandlungen mit anderen Ländern treten durfte. Ein Abkommen mit China 1906 wiederholte diese Bedingungen, was Tibet de facto zu einem Protektorat der Briten machte. Eine Einmischung in innere Angelegenheiten fand jedoch nicht statt.
Im Jahr 1907 stellte ein Abkommen zwischen England, China und Russland die Souveränität Chinas fest. 1910 schickten die Chinesen eine eigene militärische Expedition, um diesen Anspruch zu festigen. Der Dalai Lama floh erneut, diesmal nach Indien. Aufgrund der Revolution, dem Sturz der Qing-Dynastie und dem damit einhergehenden Ende des Kaisertums in China im Jahr 1911, verließen die chinesischen Truppen Tibet. Im März 1912 zwangen tibetische Verbände die letzten Truppen zum Rückzug. Der Dalai Lama kehrte 1912 zurück und zog 1913 in Lhasa ein. Nur 22 Tage später erklärte er in einer feierlichen Proklamation die förmliche Unabhängigkeit Tibets. Hierbei wurden auch die äußeren Symbole wie Flagge und Hymne festgelegt.
DAs ist das Land, in dem ich sterben möchte, das ist der Grund, warum ich die Chinesische Politik verabscheue, die eines der ältesten Kulturgüter der welt verncihten.
Der grund, warum ich dem buddhistishen Glauben angehöre.
Dies ist ein Diskissions Thread, wo jeder seine Gedanken und Ideen zu Tibet anbringen kann!
Bilder fehlen Sorry!