Posts by Kalle

    Ich lese gerade, das es einen Erlass des Innenministeriums von NRW geben soll, nach dem die Präsenz der Bereitschaftspolizei im Rodungsgebiet "grundsätzlich Vorrang" haben soll. Bis zum 2. Januar könnten Einsätze in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Gelsenkirchen, Essen, Duisburg, Aachen und Bochum nur vorgenommen werden könnten, wenn die Lage in Hambach dies erlaube.


    Hier werden also die wirtschaftlichen Interessen von RWE vor alles andere gestellt. Dabei hat RWE noch genug Braunkohle für die nächste Zeit, und hat die Kraftwerke schon auf geringerer Last laufen weil der Strom nicht benötigt wurde.

    Der Kölner Stadt Anzeiger hat im Artikel „Die Rheinische Seenplatte“ vom 15.06.2018 ein Bild von gewaltigen Seen entworfen, die aus den früheren Braunkohlegruben entstehen sollen und für die die Gemeinden touristische und ökologische Planungen durchführen.
    Erinnerungen an Kohls „Blühende Landschaften“ werden wach. Wie so etwas in der Realität aussieht, kann man im kleinen Format bereits heute im Braunkohlerevier der ehemaligen RheinBraun besichtigen: Das Zieselsmaar ist ein kleiner natürlicher See ohne oberirdischen Zulauf zwischen Hürth-Knappsack und Kerpen-Brüggen, der von RheinBraun seinerzeit als Regenrückhaltebecken genutzt wurde. Bis in die 1980er Jahre war sein Wasser klar und es wurden darin Fische geangelt. Als dann RheinBraun in den umliegenden Tagebauen die Pumpen abstellte, stieg der Grundwasserspiegel an. Dabei wurden und werden eisenhaltige Stoffe in den See geschwemmt, die das Wasser innerhalb weniger Wochen rot-braun färbten und versauerten. Seitdem leben keine Fische mehr in diesem See. Die Forstbehörde verpachtete den See an den FSB Erftland mit der Auflage, ihn durch regelmäßige Kalkung in einen pH-Bereich von über 3,0 zu bringen, damit er als Badesee genutzt werden darf. Bis heute sind die Stoffe, die im Grundwasserstrom vergraben liegen und den See umkippen ließen, nicht beseitigt, nicht einmal gesucht oder genau lokalisiert worden.

    Mit Blick auf 30 Jahre Rekultivierung wurde RheinBraun bzw. RWE Power von etwaigen Schadensersatzforderungen seitens der Behörden freigestellt, obwohl der Konzern nichts zur Säuberung des Sees unternommen hat. RheinBraun bzw. RWE Power beteiligt sich seit 20 Jahren mit keinem Cent weder an den Kosten der regelmäßigen Kalkung, die Voraussetzung für die Nutzung als Badesee ist, noch an irgendwelchen Kosten für chemische oder biologische Untersuchungen.


    Wer annimmt, das man nach Eingriff in diverse hydrologischen Schollen und Tiefen bis zu 325 m bloß 30 Jahre zuschauen müsse, wie das Grundwasser in die alten Gruben fließt und daraus Bade- und Anglerparadiese macht, während der Stromkonzern schon beim seit 20 Jahren vertraglich vereinbarten Ausstieg aus dem Atomstrom massive Gewinneinbrüche vermeldet, während die beteiligten Wissensträger aus dem Unternehmen und den Behörden ausscheiden, in Rente gehen und die in der Landschaft vergrabenen, abgekippten oder versickerten Hinterlassenschaften nicht einmal lückenlos dokumentiert , geschweige denn beseitigt werden, der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten.
    Was Expertengutachten Wert sind, mag man an der Verhaltensweise des Erftverbandes ablesen, der sich für das Zieselsmaar wegen seiner geringen Größe für unzuständig erklärt, gleichzeitig aber dem Verein auffordert, auf die Kalkung zu verzichten, wissend, dass damit die Voraussetzung für die behördliche Genehmigung als Badesee entfällt. Nun mag der Leser einwenden, dann sucht sich der FSB Erftland eben einen anderen See, nachdem er 40 Jahre dort die Landschaft gepflegt und gepflanzt, ein Vereinsheim gebaut und Zigtausende in die Kalkung gesteckt habe. Damit trägt ein vergleichsweise kleiner Verein die finanziellen Folgen für die Untätigkeit eines riesigen Bergbau- und Energiekonzerns und der ihn seit Jahrzehnten begleitenden Behörden. Und das soll anders werden, wenn das gleiche Unternehmen in 12 Jahren beginnt, große Gruben zu fluten, wenn heute partout der Hambacher Forst beseitigt werden soll, obwohl absehbar ist, dass aus klimapolitischen Gesichtspunkten die Verfeuerung von Braunkohle für die nächsten 30 Jahre unverantwortlich ist? Man stelle sich nur einmal vor, RWE müsste in 30 Jahren 6 mal jährlich den „Indischen Ozean“ kalken: RWE hätte die gesparten 250 Millionen EUR sicher längst verfrühstückt, sich umbenannt und die Allgemeinheit trägt die Kosten der Sanierungsmaßnahmen.

    Hallo zusammen,


    mich ärgert was da im Moment beim Hambacher Forst passiert.


    Auf der einen Seite gibt es Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge, aber auf der anderen Seite darf RWE mit seinen alten Dreckschleudern an Braunkohlekraftwerken ungehindert die Luft verpesten, alte Wälder abholzen um dann auch noch die Braunkohle zu verheizen. Dabei haben schon diverse Experten festgestellt das wir auch ohne die Braunkohle am Hambacher Forst auskommen können.


    Hinzu kommt, das die Umweltschäden durch diese riesigen Löcher noch garnicht beherrscht sind. So gibt es im Rhein - Erft - Kreis schon jetzt einen See dessen Wasser nur noch eine braune (eisenhaltige) Brühe ist.