Ich habe mir seit heute morgen um 9 Uhr den Liveticker von Spiegel durchgelesen. Die haben das bestellt und live rezensiert. Fand ich ganz interessant. Allein deswegen würde ich es jetzt gerne lesen, auch wenn viele Rezensionen aussagen, dass es nicht so toll ist, wie es angekündigt wurde.
Habe auch ein wenig mitgelesen, komme aber erst jetzt dazu selber einen Blick reinzuwerfen. Bis jetzt kann ich mich dem Spiegel Verriss aber nicht anschließen. Viele Kritikpunkte scheinen mir auch arg weit hergeholt. Da ist dann von den ganzen Kraftausdrücken die Rede, von dem ganzen Sex whatsoever, bis jetzt ließt es sich für mich aber noch nicht wirklich skandalös.
Im folgenden kurz und knapp zusammengefasst meine Meinung bis jetzt, hauptsächlich relativ Spoilerfrei, außer man möchte überhaupt garnienix wissen, was natürlich sehr legitim ist. Ich beschreibe an sich nur die Charaktere, gebe aber nichts von der Handlung preis und bin ja selber noch nicht wirklich weit...
Ich bin jetzt mit Kapitel 1 durch, oder wie man es nennen mag. Der Tag nach Sonntag, dem Todestag von Barry Fairbrother. Für mich liest sich das alles wie der Roman Tauben im Gras von Wolfgang Köppen. Auf S.3 ist es bereits soweit, Barry Fairbrother klappt zusammen [Ich erachte es jetzt mal als keinen Spoiler, das steht ja nun überall]. Seither wurden unzählige Charaktere eingeführt. Der Stellvertretende Schulleiter Pingel und seine Frau Tessa Wall, sowie ihr Sohn, nur Fats genannt, aufgrund seines Körperumfangs. Sie waren mit den Fairbrothers befreundet, zu ihren Feinden zählen Shirley und Howard, die von ihrem Sohn Miles Mollison und seiner Frau Samantha informiert wurden. Wir lernen den cholerischen Simon und seine Frau, die Chirurgin Ruth kennen, seine Kinder Paul und Andrew, letzterer schwärmt für die Schulkameradin Gaia, Tochter von Kay, genervt von dessen Freund Gavin, dem besten Freund von Barry Fairbrother........... You get the point.
Ein wenig vergleichbar, und ich denke dass sich das auch im weiteren Verlauf des Romans bestätigen wird, ist das mit der TV Serie Twin Peaks, die Kultserie aus den 90ern über ein kleines Kaff in Amerika und deren Bewohner. Viele Charaktere, viele Intrigen und Geschichten, die das Kleinstadtidyll als verderbter Fleck enthüllt. Ich bin gespannt darauf, wie sich das ganze weiterentwickelt, denn die Stärke z.B. von Twin Peaks war, das keine scharfe Kritik geäußert wurde, der anklagende Zeigefinger, moralhütend, wurde nicht allzu stark geschwungen, sodass man nicht umhinkam sich in die Welt ein wenig reinzuverlieben. Ich verlange nicht, dass Pagford ein magischer niedlich-netter Ort ist, aber ich möchte die Charaktere nicht hassen, sondern teils verstehen. Das erhoffe ich mir dann auch von den noch auf mich zukommenden Seiten.
Bis jetzt haben mir schon einige Stellen sehr gut gefallen. Den meisten Kritiken, die besagen dass die Story um die Teenager am besten funktioniere, kann ich noch nicht ganz vorstellen, wirkten viele Figuren hier noch ein wenig karikierend.
Auf das was noch kommen mag. Liest noch jemand außer mir mit?