Wie können bestimmte Stoffe legalisiert werden, wenn manche Menschen damit nicht umgehen können und zB. eben andere gefährden!?
Die Sorge kann ich nachvollziehen und zeigt ein sicherlich berechtigtes Interesse. Allerdings ist das für mich ein Beispiel für eine allgemeinere Frage: Welche Aufgabe hat der Staat in seiner Schutzfunktion (z.B. Suchtkonsum)? Wo liegt die Grenze zwischen öffentlichen Interesse und privaten Schutzbereich? Das da die Grenzen unterschiedlich gezogen werden, gehört zur politischen Debatte dazu.
Möchte an dieser Stelle nicht dreist oder frech mit dieser Beschreibung sein, aber ich denke oft ist es so, dass bestimmte Menschen anfälliger für Süchte sind und potenziell eher gefährdet sind, sich in einem Teufelskreis wieder zu finden.
Das ist nicht dreist oder frech, sondern sogar hinlänglich bewiesen. Da hast du absolut Recht. Genau aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass Kriminalisierung keine zureichende Prävention dargestellt. Wie schon gesagt, wer Drogen konsumieren will, der tut es. Ein recht positives Beispiel, dass den Zusammenhang von Drogenpolitik und Kriminalitätsrate zeigt, ist Uruguay. Seit der Legalisierung von in diesem Fall Cannabis ist die Kriminalitätsrate in Zusammenhang mit Drogendelikten deutlich gesunken. Gerade in Staaten, in denen Vertrauen in Politik und Staatsmacht schwankend ist und nicht nur dort, sondern in jedem Lebensbereich, ist es einfacher Hilfe zu suchen, wenn das eigene Verhalten nicht kriminalisiert wird bzw. man fürchten muss, dafür (moralisch) verurteilt zu werden. Suchtgeschichten sind schwierig und oftmals mit Scham belastet. Diese Hürde ein Stückweit zu nehmen, finde ich erstrebenswert.
Die Forderung nach Transparenz statt Repression ist für mich ganz zentral. Präventionsarbeit im Sinne von Aufklärungsarbeit finde ich wichtig. Was jeder dann mit diesen Informationen anfängt, ist ihm selbst überlassen. Ich stimme dir also zu, dass Drogen keinesfalls verharmlost werden sollten und auf verschiedenen Risiken hingewiesen werden muss. Den individuellen Faktor der eigenen Persönlichkeit/Psyche(...) wird auch ein Verbot nicht aus der Welt schaffen.
Ist sicherlich ein schwieriges Thema und wie an den verschiedenen Posts zu sehen ist, spielt die Berwertung der persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmung des eigenen Umfelds in den Aussagen hinein. Finde es daher super, dass wir alle trotz unterschiedlicher Meinungen so gut diskutieren können