Black Swan

Originaltitel: Black Swan
Kinostart in Deutschland: 20.01.2011


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Für die junge Tänzerin Nina Sayers erfüllt sich ein Kindheitstraum, als sie die Titelrolle in Peter Tschaikowskys "Schwanensee" erhält. Doch bald scheint sie sich inmitten eines nie enden wollenden Alptraums zu befinden. Der Choreograph Thomas traut ihr die Rolle des schwarzen Schwans, der Antagonistin Odile, nicht zu und provoziert die naive und prüde junge Frau immer wieder - für ihn besteht "Locker werden" vor allem in sexueller Hingabe. Eine neue Kollegin wird gleichermaßen zu ihrer schärfsten Konkurrentin, aber auch zur ihrer Befreierin. Und ihre Mutter kontrolliert jeden ihrer Schritte; für sie ist Nina noch immer das "Kind", das ihre ganze Fürsorge und Liebe benötigt. Immer mehr steigert sich Nina in ihre Rolle als schwarzer Schwan hinein; immer mehr verwischen für sie die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn.


Der Regisseur Darren Aronofsky hat mit "Black Swan" einen verstörend intensiven Thriller vorgelegt, der einen körperlich mitleiden lässt. Wenn Nina sich selbst Schwanenflügel ritzt, wenn sie sich übergibt, weil sie befürchtet, zuzunehmen, spürt das der Zuschauer direkt körperlich.


Die Hauptdarstellerin Nathalie Portman, die das Pensum einer Ballerina in nur einem Jahr erlernte, hat für ihre darstellerische Leistung den "Oscar" erhalten - völlig zu Recht. Sie, wie auch ihre KollegInnen, agieren beeindruckend zu der nicht minder mitreißenden Musik von Peter Tschaikovsky.


Trotzdem ist es schwer, den Film endgültig zu bewerten. Mein persönliches Problem lag vor allem daran, dass ich nach ungefähr fünf Minuten schon wusste, wie er enden würde. Damit war ein Gutteil der Spannung nicht mehr da.


Empfehlen kann ich den Film trotzdem, vor allem wegen des Spiels der Darsteller und der realistischen Darstellung des Ballettbetriebes - der Tänzer steht während seiner kurzen künstlerischen Laufbahn zwischen Existenzangst und Schmerzen. Die meisten Balletttänzer beenden ihre Berufslaufbahn mit Beginn des vierten Lebensjahrzehnts - ihre Gelenke und Sehnen sind spätestens dann den Belastungen nicht mehr gewachsen.


"Black Swan" ist aber kein Film für die ganze Familie. Auch wenn es keine Altersbegrenzung gibt, so sollte der Zuschauer bzw. die Zuschauerin doch so alt sein, dass ihm oder ihr die sehr direkte Erotik wie auch die blutigen Szenen zugemutet werden können.


von mrs_karkaroff